Green Friday : Klima-Aktivisten kämpfen gegen Black Friday

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Green Friday Klima-Aktivisten kämpfen gegen Black Friday

«Lasst euch nicht verführen!», schreiben die Klima-Aktivisten. Am Freitag will die Bewegung ein Zeichen gegen den Rabatttag setzen und vor Shoppingcentern «tot auf den Boden fallen».

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Die Klimastreikenden wollen gegen den Black Friday protestieren. Im Shoppingtag sehen sie zu viel «Konsumwahnsinn auf Kosten der Umwelt». Im Bild: Aktivisten überreichen der Credit Suisse einen Brief.

Die Klimastreikenden wollen gegen den Black Friday protestieren. Im Shoppingtag sehen sie zu viel «Konsumwahnsinn auf Kosten der Umwelt». Im Bild: Aktivisten überreichen der Credit Suisse einen Brief.

Keystone/Ennio Leanza
«Händler überbieten sich an diesem Tag alljährlich mit abertausenden Top-Angeboten und wollen so Konsumentinnen und Konsumenten zum Kaufen anregen», schreiben die Klimaaktivisten.

«Händler überbieten sich an diesem Tag alljährlich mit abertausenden Top-Angeboten und wollen so Konsumentinnen und Konsumenten zum Kaufen anregen», schreiben die Klimaaktivisten.

Keystone/Walter Bieri
Gegen diesen «überflüssigen Konsum auf Kosten der Umwelt» wollen die Klimajugendlichen ein Zeichen setzen. An 15 Orten in der Schweiz sind Aktionen und Streiks geplant.

Gegen diesen «überflüssigen Konsum auf Kosten der Umwelt» wollen die Klimajugendlichen ein Zeichen setzen. An 15 Orten in der Schweiz sind Aktionen und Streiks geplant.

Keystone/Martial Trezzini

Zu viel Kommerz, zu viel Konsumwahnsinn. So sieht die Klimastreikbewegung den Black Friday. In einer Medienmitteilung der Aktivisten heisst es: «Händler überbieten sich an diesem Tag alljährlich mit abertausenden Top-Angeboten und wollen so Konsumentinnen und Konsumenten zum Kaufen anregen.» Gegen diesen «überflüssigen Konsum auf Kosten der Umwelt» wollen die Klimajugendlichen nun ein Zeichen setzen.

An 15 Orten in der Schweiz plant die Klimabewegung Aktionen und Streiks, darunter in den Städten Zürich, Bern, Basel, Luzern und Genf. Das Motto lautet «Green Friday statt Black Friday». Geplant sind etwa Aktionen vor Shoppingcentern, bei denen Aktivisten auf Kommando «tot auf den Boden fallen», wie Jann Kessler von der Medienarbeitsgruppe der Klimastreikenden zu 20 Minuten sagt.

Am Einkaufen hindern wollen die Aktivisten niemanden: «Wir verurteilen niemanden für den Konsum. Aber wir wollen darauf aufmerksam machen, dass man durch die Teilnahme am Black Friday die masslose Zerstörung unserer Lebensgrundlagen unterstützt», so Kessler. Müsse man beim Einkaufszentrum über «tote Leute» steigen, würde das zum Nachdenken anregen.

Generationenwechsel bei Organisatoren

Die Organisatoren der Kundgebungen am Black Friday sind meist neue Aktivisten. «An vielen Orten hat eine Art Generationenwechsel stattgefunden», sagt Kessler. Viele länger aktive Aktivisten seien bereits mit den Vorbereitungen für den «Strike for Future» im Mai 2020 beschäftigt». Bei den klassischen Streiks vom kommenden Freitag erwartet Jann weniger Teilnehmende als bei früheren Kundgebungen: «Wir müssen der Politik klarmachen, dass sie beim CO2-Gesetz vorwärtsmachen muss.» Fürs Aufschieben sei keine Zeit mehr.

Auf Facebook schreibt etwa die Klimastreik-Regionalgruppe Biel von einer «Gegenbewegung zum kapitalistischen Feiertag Black Friday». «Lasst euch nicht verführen!», heisst es weiter. Geplant sei eine Aktion, um die Bevölkerung über die weltweiten Auswirkungen des Konsums zu informieren. Die Kampagne soll laut den Organisatoren den Weg zu nachhaltigerem Konsum, zum Verzicht und zur Entkommerzialisierung aufzeigen.

Greta kommt nach Madrid

Der Aktionstag steht laut den Aktivisten auch im Zeichen der anstehenden UNO-Weltklimakonferenz in Madrid. Ab dem 2. Dezember werden 25'000 Personen über Klimafragen diskutieren. Erwartet wird auch Greta Thunberg. Sie segelt derzeit mit einem Katamaran zurück nach Europa, nachdem die Konferenz kurzfristig von Chile nach Madrid verlegt wurde. Die Klimastreikbewegung fordert von allen Ländern wirkungsvolle Massnahmen zur Erreichung der Klimaziele, insbesondere aber von den reichen Industrienationen.

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