Gefahr aus dem EisKlimawandel lässt Urzeit-Viren erwachen
Überschwemmungen, Dürren und Stürme. Das sind nicht die einzigen Folgen der Klimaerwärmung: Der Rückgang des Permafrosts lässt uralte Viren auftauchen.
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Der Klimawandel ist in aller Munde. Wie wichtig es ist, sich damit zu beschäftigen, zeigen Forscher um Chantal Abergel und Jean-Michel Claverie von der Aix-Marseille University in Marseille: Sie haben im sibirischen Untergrund ein Virus entdeckt, das rund 30'000 Jahre permanent von Eis eingeschlossen war und so keiner Menschenseele etwas anhaben konnte.
Doch das könnte sich nun ändern. Denn die globale Erwärmung bringt den sogenannten Permafrost zum Schmelzen und setzt so prähistorische Erreger frei. Das nun entdeckte Mollivirus sibericum ist bereits das vierte dieser Art, wie die Forscher in den «Proceedings of the National Academy of Sciences» schreiben.
Während der jüngste Fund gewisse Ähnlichkeiten mit heute bekannten Erregern wie dem Herpes- oder Papillomavirus aufweist, können andere auch tödlich für den Menschen sein. Deshalb fordert das Team um Abergel und Claverie dem Thema Erderwärmung auch künftig besondere Aufmerksamkeit zu schenken, damit es keine böse Überraschung gibt.
Sierra Nevada mit kleinster Schneedecke seit 500 Jahren
Eigentlich zählt die bis über 4400 Meter hohe Sierra Nevada zu den schneereichsten Regionen der USA. Doch nun melden US-Forscher im Fachjournal «Nature Climate Change», die dortige Schneedecke sei zu Beginn des Frühjahrs so dünn wie seit mindestens 500 Jahren nicht mehr gewesen – eine Folge geringer Niederschläge und hoher Wintertemperaturen. Anhaltende Trockenheit und der damit einhergehende drastische Rückgang der Schneemenge beeinträchtigen die Wasserversorgung der Region sowie die Erzeugung von Strom in Wasserkraftwerken und erhöhen zudem das Risiko von Flächenbränden. (sda)