Koi Pla: Thai-Gericht kann Krebs auslösen

Koi Pla wird mit rohem Fisch zubereitet, der oft mit parasitären Würmer befallen ist und Krebs auslösen kann.

Koi Pla wird mit rohem Fisch zubereitet, der oft mit parasitären Würmer befallen ist und Krebs auslösen kann.

Liver Fluke Induces Cholangiocarcinoma
Aktualisiert

Koi PlaVon diesem Thai-Gericht solltest du unbedingt die Finger lassen 

Es ist kein Geheimnis, dass manche Lebensmittel nicht gesund sind, aber ein thailändisches Gericht wird mit einer alarmierenden Warnung versehen.

Jonas Bucher
von

Die thailändische Küche gilt als gesund, vielfältig und schmackhaft. Sie ist auch hierzulande sehr beliebt. Es gibt jedoch ein Gericht, das katastrophal für deine Gesundheit sein kann. Und zwar so sehr, dass schon ein einziger Bissen davon zu Leberkrebs führen kann. Es wird sogar angenommen, dass es jedes Jahr für den Tod von 20’000 Menschen in Thailand verantwortlich ist.

Das Gericht ist in der thailändischen Provinz Khon Kaen sehr beliebt und als Koi Pla bekannt. Es besteht aus gehacktem rohem Fisch, der mit Kräutern, Gewürzen und Zitronensaft zerkleinert wird. Es wird von Millionen Thailändern gegessen, ist aber besonders beliebt im Isan, der nordöstlichen Region des Königreichs, die als Armenhaus des Landes gilt. Nun ist es aber nicht der Fisch selbst, der bei denjenigen, die ihn essen, tödlichen Leberkrebs verursachen kann, sondern die parasitären Würmer, die in ihm leben.

Krankheit gilt als «stiller Killer»

Parasiten sind in Süsswasserfischen in der Mekong-Region beheimatet und haben dazu geführt, dass es im Isan weltweit die bekanntesten Fälle von Cholangiokarzinomen (Gallenblasenkrebs) gibt – da dort so viele Menschen das rohe Fischgericht verzehren. Die Krankheit, die als «stiller Killer» bezeichnet wird, hat eine der niedrigsten Überlebensraten aller Krebsarten, wenn sie nicht durch eine Operation behandelt wird.

Der thailändische Arzt Narong Khuntikeo versucht, nach dem Verlust beider Eltern die Menschen zu sensibilisieren, das Gericht weniger zu essen. Seine Eltern starben beide an Leberkrebs, nachdem sie das beliebte Gericht gegessen hatten. «Die gesundheitliche Belastung hier ist sehr gross, aber niemand weiss davon, weil die Menschen leise sterben», sagt er.

Ältere Generation lässt sich nicht überzeugen

Zusammen mit Wissenschaftlern, Ärzten und Anthropologen hat Khuntikeo nun vier Jahre lang Dorfbewohner aus der Isan-Region auf den Parasiten untersucht. Mithilfe von Ultraschallgeräten und Urintests fand der Arzt heraus, dass bis zu 80 Prozent der Bewohner einiger Gemeinden den tödlichen Parasiten zu sich genommen hatten.

Während er versucht, Informationen und Warnungen über das Koi-Pla-Gericht zu verbreiten, hat er Probleme, die ältere Generation zu überzeugen, die seine Warnungen abtut. «Diejenigen, die sich trotz des Gesundheitsrisikos gegen eine Änderung wehren, behaupten, dass das Kochen des Fisches – die beste Methode, den Parasiten abzutöten – den Geschmack völlig verdirbt.»

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