Auch Schweiz vertreten: Kokain, Speed, Cannabis – das sind die Drogen-Hauptstädte Europas

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Auch Schweiz vertretenKokain, Speed, Cannabis – das sind die Drogen-Hauptstädte Europas

Lange galt Zürich als Kokain-Hochburg der Schweiz, bevor St. Gallen ihr diesen zweifelhaften Rang ablief. Im europäischen Vergleich können Schweizer Orte aber nicht mehr mithalten – ausser bei Cannabis.

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In keiner Stadt in Europa wird mehr gekifft als in Genf.

In keiner Stadt in Europa wird mehr gekifft als in Genf.

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Beim Kokain-Konsum belegt die belgische Hafenstadt Antwerpen den ersten Platz. Zürich ist laut der Studie die Stadt mit dem fünfthöchsten Kokain-Konsum der 104 untersuchten Städte. Die Drogen werden vor allem am Wochenende konsumiert.

Beim Kokain-Konsum belegt die belgische Hafenstadt Antwerpen den ersten Platz. Zürich ist laut der Studie die Stadt mit dem fünfthöchsten Kokain-Konsum der 104 untersuchten Städte. Die Drogen werden vor allem am Wochenende konsumiert.

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Amphetamin, auch bekannt als Speed, erfreut sich nirgends grösserer Beliebtheit als bei der Bevölkerung der beiden schwedischen Städte Gävle und Sandviken. Die Droge ist vor allem in kleineren Städten beliebt.

Amphetamin, auch bekannt als Speed, erfreut sich nirgends grösserer Beliebtheit als bei der Bevölkerung der beiden schwedischen Städte Gävle und Sandviken. Die Droge ist vor allem in kleineren Städten beliebt.

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Darum gehts

  • Eine Analyse des Abwassers verschiedenster Städte in Europa gibt Auskunft über den Drogenkonsum der Bevölkerung.

  • So wird im Westen und Süden vor allem Kokain, im Norden und Osten eher das günstigere Amphetamin konsumiert.

  • Eine Schweizer Stadt belegt beim Cannabis-Konsum den ersten Platz.

Drogen erfreuen sich seit Beginn der Menschheit in allen Teilen der Welt Beliebtheit. Während schon die Sumerer vor mehr als 4000 Jahren Opium konsumierten, gibt es heute so viele verschiedene Drogen, die sich durch ihre Aufmachung, Potenz und Wirkung unterscheiden, wie wohl noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit.

Auch die europäische Bevölkerung bildet keine Ausnahme, wenn es um den Konsum bestimmter Kräuter, Pulver oder Pillen geht. Dies zeigt eine neue Untersuchung der Score-Gruppe und der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht deutlich. Die Fachleute analysierten das Abwasser in 104 verschiedenen Städten in Europa und konnten so eine Rangliste der Städte aufstellen. Die Spitzenreiter pro Substanz findest du in der Bildstrecke oben. 

Leute konsumieren mehr Kokain und Meth

Im Rahmen der alljährlich durchgeführten Studie wird in Toilettenabwasser nach Stoffwechselprodukten von verbotenen Substanzen gesucht. Laut den Score-Fachleuten, die seit 2011 jährliche Kampagnen durchführen, hat man 2022 einen Anstieg beim Konsum von Kokain und Methamphetamin beobachtet. Doch es gibt grosse regionale Unterschiede, wie «Vice» schreibt.

Konsumierst du Drogen?

So erfreut sich beispielsweise Kokain vor allem im Süden und Westen von Europa grosser Beliebtheit, während im Norden und Osten das günstigere Speed, auch bekannt als Amphetamin, bevorzugt wird. Am meisten Meth wird in Zentraleuropa konsumiert, unweit von Tschechien. Das Land gilt als einer der Hauptproduzenten für den europäischen Meth-Markt.

Die Schweizer Städte sind im Kokain-Ranking etwas abgeschlagen: So wird laut der Untersuchung in Antwerpen in Belgien europaweit am meisten Kokain konsumiert, gefolgt von der spanischen Stadt Tarragona, dem niederländischen Amsterdam und der belgischen Hauptstadt Brüssel. Die Stadt Zürich belegt den fünften Platz. Laut einer anderen Studie soll in St. Gallen sogar noch mehr Kokain konsumiert werden als in der Zürcher Kantonshauptstadt.

Nirgends wird mehr gekifft als in Genf

Im Gegensatz zu Kokain, dessen Konsum aufs Wochenende hin jeweils markant ansteigt, zeigt sich der Cannabis-Konsum über die ganze Woche stabil. Nachgewiesen wurde das Rauschmittel in allen 104 untersuchten Städten – am meisten Anzeichen auf Cannabis fanden die Experten aber in Genf. In Zürich ist kürzlich ein Pilotprojekt gestartet, bei dem angemeldete Personen legal Cannabis beziehen können.

Eigentlich wurde die Abwasseranalyse gestartet, um den Einfluss von Haushaltsabfällen auf die Umwelt zu überwachen. Seit 2001 wird damit der Drogenkonsum gemessen. 

Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit Suchtmitteln?

Hier findest du Hilfe:

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Feel-ok, Informationen für Jugendliche

Infodrog, Information und Substanzwarnungen

Anonyme Alkoholiker, Tel. 0848 848 885

Stopsmoking.ch, Tel. 0848 000 181

Vergiftungsnotfälle, Tel. 145

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