Begehrte Uhren: «Komplett unnötig» – nach Moonswatch-Ankündigung hagelt es Kritik

Aktualisiert

Begehrte Uhren«Komplett unnötig» – nach Moonswatch-Ankündigung hagelt es Kritik

Mit der Moonswatch-Reihe ist Omega und Swatch ein Coup gelungen. Weil viele der Modelle aber weiterhin vergriffen sind, reagieren Uhren-Fans gereizt auf die Ankündigung der «Mission to Moonshine Gold».

von
Benedikt Hollenstein
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Vor Swatch-Stores bildeten sich zum Release der «Moonswatches» riesige Schlangen.

Vor Swatch-Stores bildeten sich zum Release der «Moonswatches» riesige Schlangen.

20min/News-Scout
Auch ein Jahr später scheint der Hype um die Kooperation nicht abzuflachen, vielerorts sind die Uhren jeweils innert Minuten wieder ausverkauft.

Auch ein Jahr später scheint der Hype um die Kooperation nicht abzuflachen, vielerorts sind die Uhren jeweils innert Minuten wieder ausverkauft.

Omega
Auch international, wie hier in der Mall of Dubai, ist die Nachfrage noch immer enorm.

Auch international, wie hier in der Mall of Dubai, ist die Nachfrage noch immer enorm.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Eine Kollaboration von Omega und Swatch hat sich in den letzten Monaten zum Kassenschlager gemausert.

  • Die «Moonswatches» sind der legendären Omega Speedmaster nachempfunden, aber weit erschwinglicher.

  • Auch Monate nach Verkaufsstart sind die Uhren dauernd ausverkauft – die Ankündigung eines neuen Modells erhitzt darum die Gemüter.

Keine Modellreihe spaltete die Uhren-Community so sehr wie die «Moonswatch». Im März 2022 lancierten die beiden Schweizer Uhrenhersteller Swatch und Omega eine Kooperation. Während die von Nicolas Hayek gegründete Firma vor allem für ihre preiswerten Uhren bekannt ist, ist Omega nicht zuletzt dank ihrer Speedmaster berühmt, die damals als offizielle Nasa-Uhr zum Mond reiste.

Moonswatch-Uhren weiterhin heiss begehrt

Der klassische Speedmaster-Look wurde erhalten, dank Swatch ist die «Moonswatch» mit etwa 250 Franken aber deutlich günstiger als die mindestens 6000 Franken teure Speedmaster. Die Kooperation war ein Volltreffer: Seit Verkaufsbeginn bilden sich immer wieder lange Schlangen vor Swatch-Filialen, oft sind die Uhren innert Minuten ausverkauft.

Hast du eine Moonswatch gekauft?

Dass Swatch und Omega nun mit der «Moonshine Gold» eine weitere Moonswatch präsentieren, obwohl die bereits seit einem Jahr erhältlichen Uhren beim Uhrenhersteller selbst fast nicht zu bekommen sind und online oft zu einem Vielfachen ihres Kaufpreises angeboten werden, kommt bei vielen Usern unter dem Ankündigungsvideo gar nicht gut an. «Oh wow, eine weitere Moonswatch, die wir nicht online kaufen können werden», kommentiert etwa ein User abschätzig.

«Würde nicht mal für Geld eine Moonswatch tragen»

«Es wird wieder in einem Chaos enden», prognostiziert der Nutzer Guido Aliani. Ein anderer fordert, dass Swatch die Uhren ganz einfach online vertreiben soll – schliesslich seien sie nicht Rolex. «Komplett unnötig. Mit diesen Uhren habt ihr so eine grosse Chance verpasst», liest sich der Kommentar eines weiteren Users. Er hätte demnach drei oder vier der Uhren gekauft, wenn er denn gekonnt hätte. «Aber jetzt würde ich nicht mal mehr für Geld eine Moonswatch tragen.»

Viele weitere witzeln, dass die Ankündigung vor allem sogenannte Scalper freudig stimmen dürfte. Als Scalper werden im englischsprachigen Raum Personen bezeichnet, die extrem gefragte Produkte massenhaft einkaufen und diese danach oft für ein Vielfaches des Originalpreises weiterverkaufen.

Nur vereinzelt gibt es auch positivere Stimmen. «Alle beschweren sich über das neue Modell, aber trotzdem werden es alle kaufen», schreibt etwa ein User. Ein anderer berichtet davon, dass er vor einer Woche einen Swatch-Store in Antwerpen besucht habe. «Es hatte keine Schlange und alle Modelle waren verfügbar.» Doch auch er gibt zu, dass es wohl eine gehörige Portion Glück brauche, um eine Moonswatch zu bekommen – «eine Schande bei einer unlimitierten Uhr.»

Swatch-Chef streitet Vorwürfe ab

In den sozialen Medien wird Swatch schon länger künstliche Verknappung vorgeworfen. Swatch tue dies, um den Hype um die Uhr aufrechtzuerhalten. Gegenüber der NZZ wehrte sich Nick Hayek, Chef der Swatch-Gruppe, gegen diese Vorwürfe. 

Swatch sei von der extrem hohen Nachfrage überrumpelt worden und komme mit der Produktion nicht nach, so Hayek. Seit der Lancierung würden die Maschinen 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche laufen. Täglich würden rund 4200 Uhren produziert.  

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