Netflix:  «Physical: 100» wird in der Schweiz zum Hit

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«Physical: 100»Koreanische Reality-Serie schafft es in die Schweizer Top Ten von Netflix

In der Serie stellen sich 100 Männer und Frauen absurd schwierigen körperlichen Herausforderungen. 

«Physical: 100»: Der Autohändler Jo Jin-hyeong hält eine Felsbrockenattrappe über zwei Stunden lang auf dem Nacken und den Schultern.

AFP/Netflix

Darum gehts

  • Südkoreanische Filme und Serien haben auf Netflix grossen Erfolg.

  • Nach «Squid Game» fesselt die Reality-Show «Physical: 100» das Streaming-Publikum.

  • In der Schweiz schaffte es  «Physical: 100» in die Top Ten der Netflix-Serien

Die Herausforderung in der neuen Netflix-Show «Physical: 100» stammt direkt aus der griechischen Mythologie: einen Felsbrocken so lange wie möglich auf den Schultern und dem Nacken zu halten. Der koreanische Autohändler Jo Jin-hyeong hielt mehr als zwei Stunden durch und fesselte das weltweite Publikum. In der Schweiz schaffte es  «Physical: 100» in die Top Ten der meistgestreamten Netflix-Serien.

Filme wie der Oscar-prämierte «Parasite» und Fernsehserien wie das mit einem Golden Globe ausgezeichnete «Squid Game» machten koreanische Produktionen im Ausland populär. Laut Branchenkennern könnten nun Südkoreas qualitativ hochwertige Reality-Shows als Nächstes an der Reihe sein, sich durchzusetzen.

In «Physical: 100» treten Laien gegen Profis an

In der Realityserie stellten sich 100 Männer und Frauen in bester körperlicher Verfassung, darunter Südkoreas Ex-Olympioniken und ehemalige Soldaten der Spezialeinheiten, absurd schwierigen Herausforderungen. Es ist die erste Realityserie, die die nicht-englische Hitliste des Streaming-Riesen anführt. Sie baut auf der Popularität von «Singles Inferno» auf, einer koreanischen Dating-Show, die sich im vergangenen Jahr weltweit zu einem Überraschungshit entwickelte.

Ein Teil des Charmes solcher Shows sind die Kandidaten: Jo Jin-hyeong, der schon als schmächtiger Teenager ins Fitnessstudio ging und nie ein professioneller Sportler war, konnte sich gegen einige der stärksten Menschen Südkoreas behaupten.

«Physical: 100» lässt sich von der griechischen Mythologie inspirieren

Der 41-Jährige Jo Jin-hyeong gewann einen der brutalsten Wettbewerbe der Show, die von der griechischen Mythologie inspirierte Herausforderung «Punishment of Atlas», bei der die Teilnehmer eine Felsbrockenattrappe heben und halten mussten. Es ist unklar, wie schwer die Attrappe ist. Nach Schätzungen des Bodybuilder-Kandidaten Kim Kang-min wog sie mindestens 50 Kilogramm. Jo schaffte zwei Stunden und 14 Minuten.

«Als ich den Felsbrocken anhob, dachte ich, dass es in etwa 30 Minuten zu Ende sein würde», sagte er der Nachrichtenagentur AFP und erzählte, dass er sich immer wieder sagte: «Halte noch zehn Minuten durch, dann noch zehn Minuten…» Er wurde Vierter in der Gesamtwertung der Show - eine Leistung, die früher undenkbar gewesen wäre, wie er sagte. «Ich habe in der Mittelschule angefangen zu trainieren, weil ich zu mickrig war. Ich wollte stärker sein», sagte er und wurde emotional, als er an sein jüngeres Ich dachte, dem er dafür dankte, dass es nicht aufgegeben hatte.

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Fans wollen in Seoul Autogramme von Jo Jin-hyeong (links) und Jang Eun-sil: Die Teilnehmer von  «Physical: 100» sind in Südkorea zu Stars geworden.

Fans wollen in Seoul Autogramme von Jo Jin-hyeong (links) und Jang Eun-sil: Die Teilnehmer von  «Physical: 100» sind in Südkorea zu Stars geworden.

AFP
Bei «Physical: 100» treten Frauen gegen Männer an – Wrestlerin Jang Eun-Sil findet das nicht unfair.

Bei «Physical: 100» treten Frauen gegen Männer an – Wrestlerin Jang Eun-Sil findet das nicht unfair.

AFP
Bei «Physical: 100» gibt es absurde Aufgaben – wie das Tragen einer Felsbrockenattrappe auf Nacken und Schultern. 

Bei «Physical: 100» gibt es absurde Aufgaben – wie das Tragen einer Felsbrockenattrappe auf Nacken und Schultern. 

AFP/Netflix

Frauen treten gegen Männer an

«Physical: 100» löste einige Kontroversen aus, weil die Kandidaten unterschiedlichen Geschlechts gegeneinander antraten, was Fragen nach der Fairness aufkommen liess. Letztendlich waren die fünf besten Teilnehmer Männer.

Jang Eun-sil, eine der 23 Frauen, die an der Show teilnahmen, erklärte gegenüber AFP, dass sie das Format «originell und frisch» fand und dass es ihr half, sich während der Herausforderungen zu motivieren.
«Ich habe einfach immer mein Bestes gegeben, deshalb bereue ich nichts und habe es nie als unfair empfunden», sagte die 32-jährige Ringerin, die für ihre Führungsqualitäten in der Show gelobt wurde.

Netflix baut Produktion südkoreanischer Reality-Shows aus

In den letzten Jahren haben südkoreanische Produktionen die Welt im Sturm erobert. 2022 sahen über 60 Prozent der Netflix-Zuschauer eine Sendung aus dem ostasiatischen Land, wie Daten des Unternehmens zeigen. Netflix, das von 2015 bis 2021 mehr als umgerechnet 711 Millionen Franken für die Entwicklung koreanischer Inhalte ausgab, erklärte, dass es in diesem Jahr seine Produktion südkoreanischer Reality-Shows ausbauen werde.

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(AFP/jd)

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