Korruptionsaffäre erfasst auch BMW

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Korruptionsaffäre erfasst auch BMW

In den Bestechungsskandal der deutschen Autobranche ist neben Volkswagen und Audi auch BMW verwickelt. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt bereits seit Monaten.

Untersuchungen laufen gegen zwei ehemalige Einkaufsmanager von BMW und vier «leitende Mitarbeiter» des französischen Lieferanten Faurecia in Deutschland und Frankreich, wie Oberstaatsanwalt Anton Winkler am Dienstag sagte.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die inzwischen entlassenen BMW-Mitarbeiter dem Zulieferer gegen üppige Schmiergelder Aufträge verteilt haben. Ein BMW-Sprecher sagte, der Autobauer arbeite «eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen», um die Vorfälle aufzuklären.

Damit zieht der Korruptionsskandal in der deutschen Autoindustrie immer weitere Kreise. Die Abteilung Korruptionsbekämpfung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt - ausgehend von Faurecia - derzeit gegen rund 20 Verdächtige.

Unter ihnen sind zwei Einkaufsmanager von VW sowie ein Einkäufer der Konzerntochter Audi. Die mittlerweile freigestellten oder pensionierten Mitarbeiter sollen ebenfalls von Faurecia Schmiergelder angenommen und den Zuelieferer im Gegenzug bei der Vergabe von Aufträgen für die Innenausstattung bevorzugt haben.

Die Frankfurter Ermittler werfen dem Unternehmen vor, mindestens seit 1998 Schmiergelder von zuletzt 600 000 bis 800 000 Euro jährlich an Einkaufsmanager deutscher Autokonzerne gezahlt zu haben.

Faurecia ist mit elf Milliarden Euro Umsatz einer der grössten Zulieferer der Autoindustrie. Das Unternehmen gehört zum Peugeot- Konzern PSA und stellt Autositze und Innenausstattungen her.

(sda)

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