Besondere ErfahrungKorsika lässt sich mit allen Sinnen erleben
Türkisblaues Meer, Sandstrände und hohe Berge. Dazwischen grüne Wälder und Ebenen. Das ist Korsika. Das Tolle: Man muss nicht weit fahren, um alles zu erleben.
- von
- Fee Riebeling
Wer beim Buchen nur an Strandferien gedacht hat, wirft schon beim Landeanflug auf die Hafenstadt Calvi im Nordwesten Korsikas seine Pläne über den Haufen. Denn bereits von oben ist erkennbar, warum das Reiseziel als Insel der Kontraste gilt. Sofort ist klar: Nur Sonne und Strand geniessen, reicht hier nicht aus, man muss die Natur erleben. Möglichkeiten dazu gibt es viele. Und zwar direkt vor den Toren Calvis, der mit rund 5400 Einwohnern viertgrössten Stadt Korsikas.
Die Angebote reichen von Stadtspaziergängen und Busexkursionen über leichte Wanderungen bis hin zu Trekking- und Mountainbike-Touren. Sogar Hochalpin-Ausflüge stehen zur Wahl. Der höchste Berg ist mit 2706 Metern der Monte Cinto. Nicht erwähnt, weil sowieso jederzeit möglich: die Erholungstage in der Bucht von Calvi. Hier kann man - mit Blick auf Zitadelle, Yachthafen und die umliegenden, teils sogar schneebedeckten Berge - herrlich die Seele baumeln und sich bei Temperaturen bis zu 32 Grad die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Sogar Fische kann man beobachten - und das ohne Taucherbrille. Denn das Wasser des Meeres ist glasklar.
Korsika auf der Haut ...
So rein, dass sich sogar daraus trinken lässt, ist der Fango-Fluss. Etwa eine Dreiviertelstunde von Calvi entfernt kann man an seinem Ufer selbst an heissen Tagen hervorragend wandern. Denn die Büsche und Sträucher, die den schmalen Trampelpfad säumen, spenden fast auf der ganzen Strecke Schatten. Die Früchte mancher - wie die des Erdbeerbaums - eignen sich sogar den kleinen Hunger zu stillen. Vorausgesetzt, sie haben Saison.
Stellenweise führt die etwa eineinhalbstündige Wanderung vorbei an über die Jahre rundgespülten Felsen. Zwar brennt die Sonne dann gleissend vom Himmel. Aber das macht nichts. Denn genau das sind die Abschnitte, an denen man hinab zum Fango klettern und bedenkenlos darin abtauchen oder mit Anlauf hineinspringen kann. Schliesslich sind die Wasserbecken mehrere Meter tief. Ein paar Grad kälter als das nur wenige Kilometer entfernte Mittelmeer ist das Wasser zwar, dafür hat man mehr Ruhe und einen tollen Blick in die Berge.
... und in der Nase
Deren Gipfel und Hänge kann man nicht nur zu Fuss, sondern auch auf zwei Rädern erkunden. Wer das vorhat, sollte sich unbedingt ein Mountainbike leihen. Denn die Pässe liegen alle auf der Tausend-Meter-Marke. Da sind sportliche Bergaufpassagen vorprogrammiert. Doch wer die Route richtig wählt, wird regelmässig mit rasanten Abfahrten belohnt, wie auf der rund 30 Kilometer langen Tour vom Col de Barraglia nach Belgodère, wo das Motto eher bremsen statt strampeln lautet.
Die Strecke ist wunderschön. Sie führt vorbei an schmucken Dörfern, kleinen Kirchen und Friedhöfen mit imposanten Gruften. Dahinter zeigt sich Korsikas Natur von ihrer besten Seite. Das einzige Problem: Man muss auf die Strasse achten. Denn die wurde bereits in den 1970er-Jahren gebaut und ist entsprechend holprig. Wer da in ein Schlagloch gerät, muss die Velotour abbrechen.
Aber deshalb Trübsal blasen, ist nicht angesagt. Denn das wahre Highlight der Gegend ist unsichtbar: der intensive Duft der Macchia, des immergrünen Buschwalds, der rund die Hälfte der Insel bedeckt. Immer wieder weht ein Hauch von Lavendel, Thymian und Myrthe durch die Luft. Sensible Nasen können sogar Ginster, Zistrosen und Fenchel riechen. Kein Wunder, denn das mediterrane Klima Korsikas ist ein Paradies für Kräuter. Könnte man während dem Radfahren die Augen schliessen, man würde denken, man würde träumen.
In 75 Minuten nach Korsika
Seit Mai 2013 fliegt die Fluggesellschaft Helvetic jeweils am Sonntag von Zürich direkt nach Calvi. Weitere Informationen und Tipps finden sie hier oder im Reisebüro. Allgemeine Informationen gibt es bei Korsika Tourismus.
Die Reise fand auf Einladung von Rhomberg Reisen statt.