Streit auf dem BundesplatzKrebsliga kündigt Zusammenarbeit mit Glarner nach Arslan-Eklat
Der SVP-Nationalrat Andreas Glarner beschimpfte die linke Politikerin Sibel Arslan auf dem Bundesplatz. Das hat nun Folgen. So hat ihm die Krebsliga nun die Zusammenarbeit gekündigt – trotz bereits gedrehtem Werbespot.
- von
- Bianca Lüthy
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Die Krebsliga hat eine Werbekampagne zusammen mit SVP-Mann Andreas Glarner und einem weiteren Nationalrat geplant. Nach seinen Aussagen anlässlich des Klimaprotests auf dem Bundeshausplatz fällt die Kampagne nun aber ins Wasser.
Als die Klimaaktivisten vergangene Woche den Bundesplatz besetzten, platzte Glarner im Disput mit der grünen Politikerin Sibel Arslan der Kragen. Dem 57-Jährigen zufolge sollen sich Arslan und ihre rot-grünen Kollegen auf die Seite der Rechtsbrecher gestellt haben. «Recht und Ordnung Frau Ars(ch)lan, das hat es in ihrem Land nicht gegeben», so Glarner. Arslan konterte und sagte, sie sei Schweizerin, und fragte, welches Land er denn meine. Glarner zufolge hat es sich beim Aussprechen des Namens von Arslan um einen Versprecher gehandelt.
Für die Krebsliga reichte die Konfrontation aus, um Glarner die Zusammenarbeit zu kündigen, wie TeleZüri berichtet. «Es ist so gekommen, dass ein Politiker eine Schweizer Mitbürgerin und eine vom Volk gewählte Politikerin aufgrund ihrer familiären Herkunft beleidigt und ausgegrenzt hat. Das überschreitet für uns die Grenzen des zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Anstandes», so Marc Kempe, Leiter Kommunikation der Krebsliga Schweiz.
Glarner versteht den Entscheid der Krebsliga nicht
Die Kampagne plante die Krebsliga gemeinsam mit der Bank Cler, wobei vorgesehen war, dass pro Videoanruf ein Betrag von der Bank an die Krebsliga gespendet wird. Gemeinsam mit dem SP-Nationalrat Fabian Molina drehte Glarner vor wenigen Wochen auf dem Pfäffikersee den Werbespot für die Krebsliga. Die Kampagne soll weiterhin durchgeführt werden, jedoch ohne Glarner im Boot, dafür mit anderen Politikern.
Der SVP-Nationalrat versteht den Entscheid der Krebsliga und der Bank Cler nicht. «Ich war derjenige, der Recht und Ordnung angeordnet hatte», so Glarner in einem Video-Statement.