Karten-WirrwarrKreditkarte, Maestro oder Twint – wann zahlst du wie am besten?
Debitkarte, Kreditkarte, Maestro, V Pay, Twint – das grosse Angebot fürs bargeldlose Zahlen stiftet Verwirrung. Wann ist welche Option am besten?

- von
- Marcel Urech
Bargeld ist beliebt. Grosse Beträge bezahlen Menschen in der Schweiz aber lieber mit einer Debitkarte.
Darum gehts
Debitkarten der US-Zahlungsdienstleister Visa und Mastercard werden immer beliebter.
Die vielen Möglichkeiten fürs bargeldlose Zahlen verunsichern aber die Kundschaft.
Diese Karten sind beim Zahlen im Restaurant, im Laden oder beim Auto-Vermieter am sinnvollsten.
Menschen in der Schweiz bezahlen zu 27 Prozent mit Debitkarten und zu 18 Prozent mit Kreditkarten. Die Karten sind damit beliebter als Bargeld, das für rund 29 Prozent der Zahlungen zum Einsatz kommt. Das zeigen Zahlen der Universität St. Gallen und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Beliebt sind die Debitkarten der US-Zahlungsdienstleister Visa und Mastercard. Viele verwechseln diese aber mit Kreditkarten, das stiftet Verwirrung. Benjamin Manz, CEO von Moneyland.ch, erklärt, worauf du achten musst.
Was ist der Unterschied zwischen einer Debit- und Kreditkarte?
Mit Kreditkarten kann man auf Kredit zahlen und Rechnungen einmal pro Monat begleichen. Oder sogar noch später – dann allerdings mit Teilzahlungszinsen. Bei Debitkarten wird der Betrag direkt vom Bankkonto abgezogen.
Viele reden von EC-Karten – gibt es die noch?
Nein, EC-Karten wurden in der Schweiz bis Anfang der 2000er-Jahre herausgegeben. Seit rund 20 Jahren gibt es sie nicht mehr.
Was ist mit Maestro und V Pay?
Das sind ältere Debitkarten. V Pay war die von Visa, die neue heisst Visa Debit. Maestro ist von Mastercard und war bis vor kurzem die am weitesten verbreitete Debitkarte in der Schweiz. Die neue Debitkarte von Mastercard hat sie grossflächig abgelöst, sie heisst Debit Mastercard. Einzelne Banken wie die Migros Bank und manche Kantonalbanken haben die Maestro-Karte durch die Visa-Debit-Karte ersetzt.
Muss man mehrere Karten haben?
Nein, aber es ist empfehlenswert, weil man so Geld sparen kann. Und wenn eine Karte nicht funktioniert, kann man eine andere nutzen.
Sind Twint, Google Pay und Apple Pay eine Alternative?
Für Google Pay und Apple Pay muss man eine Schweizer Kreditkarte oder Debitkarte haben. Dann gelten die Konditionen der Karte. Die Twint-Apps der Banken funktionieren nur im Inland und meist nur für Kunden, die ein Privatkonto bei der Bank haben. Allerdings gibt es auch eine Prepaid-App von Twint, ganz unabhängig vom Bankkonto.
Apple Pay unterstützt Debitkarte von Postfinance
Apple Pay funktioniert seit Dienstag auch mit der Debitkarte von Postfinance. Mit Google Pay, Samsung Pay, Swatch Pay, Fitbit Pay und Garmin Pay funktioniert die Debitkarte von Postfinance laut «Moneyland» hingegen noch nicht.
Lohnt sich eine Kreditkarte auch im Inland?
Eine Kreditkarte kann sich für Einkäufe im Inland lohnen, weil man oft von Bonuspunkten oder Cashbacks profitiert. Zudem gibt es Gratis-Kreditkarten, für die man keine Gebühren bezahlt, wenn man sie nicht nutzt.
Welche Karte ist am besten für Restaurants oder einen Einkauf im Laden?
Eine Debitkarte oder eine Kreditkarte mit Bonuspunkten oder Cashbacks. Bei ausländischen Restaurants können Debitkarten die bessere Wahl sein – je nach Wechselkurs, Betrag und Konditionen der Karte.
Wie sieht es bei Onlineshops aus?
Das ist mit Kreditkarten und neuen Debitkarten möglich. Für Franken-Käufe im Inland können Kreditkarten mit Cashbacks oder Bonuspunkten im Vorteil sein. Im Ausland lohnen sich Karten mit möglichst günstigen Wechselkursen und geringen Bearbeitungsgebühren – zum Beispiel die von Neobanken.
Wie soll ich Geld am Bancomat abheben?
Für Bargeldbezüge sind Debitkarten meist deutlich günstiger als Kreditkarten – auch im Ausland.
Welche Karte verwendet man am besten im Ausland?
Eine Karte mit möglichst günstigen Wechselkursen und Bearbeitungsgebühren. Hier sind die neuen Karten einiger Neobanken besonders günstig, da sie vorteilhafte Wechselkurse haben. Wenn diese nicht akzeptiert werden, ist auch eine Kreditkarte mit guten Konditionen eine Option.
Braucht man eine Kreditkarte, um ein Auto zu mieten?
Es gibt auch Autovermietungsfirmen, die Debitkarten akzeptieren. Aber viele verlangen immer noch eine klassische Kreditkarte. Eine solche sollte man auf Reisen dabei haben – nicht alle akzeptieren Debitkarten.
Wo gibt es Cashback- und Bonus-Programme?
Viele Schweizer Kreditkarten bieten Bonus-Programme, wenige auch Cashbacks. Bei Cashback gibts einen kleinen Teil des Umsatzes (nicht aber der Bargeldbezüge) zurück. Das kann sich lohnen. Im Ausland sind Karten von Neobanken in der Regel am günstigsten, im Inland die Gratis-Kreditkarten von Schweizer Banken.
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.