50 Fälle in der SchweizKriegsverbrecher kommen ungeschoren davon
Massenmörder sollen in der Schweiz seit 2011 rigoros verfolgt werden – so wollte es der Bund. Nun zeigt sich: Anklagen gibt es bis jetzt keine.
- von
- scl
Seit 2012 sind bei der Bundesanwaltschaft in Bern im Bereich Völkerrecht über 50 Fälle von Kriegsverbrechen eingegangen. Bislang kam es allerdings noch zu keiner Anzeige, geschweige denn zu einer Verurteilung, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Die Mehrheit der Verfahren wurde eingestellt – meist aus Mangel an Beweisen. Zurzeit laufen noch 13 Verfahren, unter anderem gegen Staatsangehörige aus Syrien, dem Irak, Bosnien, Burundi und dem Sudan. Nach vierjährigen Ermittlungen soll es in absehbarer Zeit zur Anklage gegen einen früheren liberianischen Rebellenchef kommen.
Andere Länder sind bei Verfahren gegen Kriegsverbrecher deutlich weiter als die Schweiz. So wurden in Schweden beispielsweise allein im letzten Jahr 80 Fälle bearbeitet und vier Verurteilungen erwirkt.