Text -- Jan Graber

Die Maggi-Flasche sucht man vergeblich. Trotzdem erinnert das Restaurant Libero mit der grellen Beleuchtung, den schweren Stühlen und den an der Wand hängenden FCZ-Fanwimpeln an eine Schweizer Stammkneipe mit nicht viel mehr als Schnitzel/Pommes frites auf dem Menüplan. Seinen Mittagsgästen zuliebe bietet der Iraner Ahnad Rabani, der das Restaurant seit dem 1. März führt, denn auch Schweizer Spezialitäten an.

Daneben tut sich eine kulinarische Fundgrube auf: Neben italienischen Pizza- und Pasta-Gerichten stehen vor allem iranische Spezialitäten im Vordergrund. Diese sind es, die zu einem Abstecher an die unwirtliche Badenerstrasse verführen.

Zur Vorspeise etwa wird Fladenbrot mit Mastmusir, einem Salat mit Gurken, Zwiebeln und Tomaten, und Mastbouranie, einem Joghurt-Dip mit Knoblauch, gereicht. Günstig: Der Dip kostet fünf Franken, der Salat drei. Auch das hervorragende Hauptgericht Choresch Gheyme, ein Linsengericht mit Tomaten und Lamm, ist mit 16 Franken preiswert und überzeugt.

Anders die Kebab-Spezialität Tausendundeine Nacht mit Poulet, Lamm, Rind und Reis. Zwar schmeckt das Gericht gut und die Pouletstücke sind zart, aber zum Preis von 43 Franken müsste sowohl das Lamm- wie auch das Rindfleisch definitiv bissfreundlicher sein. Dafür kann sich der Gast nicht über die Menge beklagen: serviert wird mehr als genug. Die ganze Palette kulinarischer Eindrücke entdeckt man übrigens am besten mittags: mit dem Buffet à discrétion für nur zwanzig Franken.

Der gebürtige Iraner Ahnad Rabani, der seit 1987 in der Schweiz lebt und eigentlich ausgebildeter Apotheker ist, entschied sich 1992, in den Lebensmittelhandel einzusteigen. So fand er Zugang zur Gastroszene und führte dann für sieben Jahre das iranische Lokal 1001 Nacht im Quartier Albisrieden. Seit dem 1. März wirtet er im Libero. Er setzt auch hier auf orientalische Kultur: Neben Gerichten aus dem Iran gibt es jeweils freitag- und samstagabends Bauchtanz und iranische Musik.

Libero, Badenerstrasse 529, Tel. 01 492 17 48.