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BörsenKursverluste in Asien

Die asiatischen Börsen mussten erneut Kursverluste verbuchen. Der Nikkei-Index verlor 0,9 Prozent. Der Hang Seng ging um über 2 Prozent zurück. Gleichzeitig hält die japanische Notenbank an der Nullzinspolitik fest.

Die Furcht vor einem Überschwappen der Schuldenkrise auf weitere europäische Länder hat am Mittwoch erneut die asiatischen Börsen ins Minus gedrückt. Auch die Ungewissheit über die politische Entwicklung in Italien und Griechenland belasteten die Märkte.

Auch in anderen europäischen Ländern gab es Anzeichen, dass das Vertrauen der Märkte weiter abnimmt. In Frankreich, Belgien und Österreich erreichten die Aufschläge auf die Renditen für Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Vergleich zu deutschen Staatspapieren am Dienstag ihr höchstes Niveau seit Einführung der Gemeinschaftswährung.

Die Befürchtungen nahmen zu, dass selbst die Kernländer der Euro- Zone von der Schuldenkrise ergriffen werden. Der Euro blieb auch in Fernost unter Druck und fiel auf 1,3444 Dollar, nachdem er im späten New Yorker Handel noch bei 1,3546 Dollar gelegen hatte.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 8463 Punkten. Der breiter gefasste Topix- Index gab ebenfalls 0,9 Prozent nach auf 724 Zähler. Die Börsen in Shanghai und Hongkong verloren mehr als zwei Prozent. Vor allem Finanztitel zogen hier die Märte nach unten. Auch die Aktienmärkte in Australien, Singapur, Taiwan und Südkorea verbuchten Verluste.

Schlechte Nachrichten aus Europa

«Es kommt eine schlechte Nachricht nach der anderen aus Europa, und die Märkte bleiben sprunghaft», sagte Analyst Toshiyuki Kanayama von Monex. «Die andauernde Unruhe wegen der Situation in Europa und die anhaltende Yen-Stärke verhindern Gewinne», kommentierte auch Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities die Marktentwicklung.

Gegen den Markttrend in Tokio legten die Papiere von Elpida Memory um 8,8 Prozent zu. Der japanische Speicherchiphersteller will seine Produktion drosseln, um bessere Preise zu erzielen. Der Aktienkurs des skandalgeschüttelten Kameraherstellers Olympus schnellte sogar um über 15 Prozent nach oben. Investoren deckten sich mit den Titeln wieder ein, weil sie davon ausgingen, dass das Unternehmen doch nicht von der Börse genommen wird.

Japanische Notenbank hält an Nullzinspolitik fest

Die japanische Notenbank hat den Leitzins auf praktisch Null belassen. Die Entscheidung, den Zielsatz für Tagesgeld in der Spanne von 0 bis 0,1 Prozent zu belassen, wurde am Mittwoch einstimmig getroffen. Mit dem Schritt solle der Wirtschaft geholfen werden, eine globale Abschwächung zu überstehen, hiess es zur Begründung.

Zwar erhole sich die japanische Wirtschaft, das Tempo hierfür sei aber «vor allem wegen Auswirkungen einer Abschwächung in ausländischen Wirtschaften» gemässigt, teilte die Bank mit. Sie nannte mögliche Risiken durch die europäischen Schuldenprobleme und Bilanzprobleme in den USA. (dapd)

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