Krieg in der Ukraine Landmaschinen-Raub von russischen Truppen geht gehörig in die Hose
Putins Truppen plündern landwirtschaftliche Fahrzeuge im Wert von fünf Millionen Dollar aus der Ukraine – und müssen feststellen, dass sie ferngesteuert deaktiviert wurden.
- von
- Philippe Coradi
Darum gehts
Ein trauriges Phänomen des Krieges sind Plünderungen. Sind Städte nach Kriegshandlungen verlassen, stehlen Soldaten oder auch zivile Plünderer aus Wohnungen und Geschäften, was in ihren Augen von Wert ist.
Das haben russische Truppen auch in der ukrainischen Stadt Melitopol äusserst organisiert gemacht. Nach Angaben eines ukrainischen Geschäftsmannes wurde in der Region die gesamte Ausrüstung eines Landmaschinenhändlers gestohlen, schreibt «CNN».
Es begann mit zwei Mähdreschern, einem Traktor und einer Sämaschine. Im Laufe der nächsten Wochen wurde alles andere entfernt: insgesamt 27 Landmaschinen. Der Gesamtwert dürfte sich auf umgerechnet fünf Millionen Franken belaufen, ein Mähdrescher der neusten Generation kostet rund 300’000 Franken.
Ferngesteuert verriegelt
Nur anfangen können die russischen Diebe der Armee mit dem aufwändigen Diebstahl nichts, denn die Landmaschinen der neuesten Generation sind mit hoch entwickelten GPS-Steuerungen versehen. Der Besitzer kann seine Maschinen einerseits jederzeit orten: Sie wurden auf dem Landweg nach Tschetschenien gebracht, in einen Vorort von Grosny.
Andererseits konnte der Besitzer sein Hab und Gut per GPS blockieren, die Mähdrescher lassen sich zum Beispiel nicht einmal starten. Somit müssten die Diebe die Sperren aufwändig umgehen oder es bliebe ihnen nichts anderes übrig, als die Maschinen zu zerlegen und in Einzelteilen zu verkaufen.
Zudem berichten Quellen gegenüber «CNN», dass russische Truppen auch Getreidesilos auf Bauernhöfen geplündert und lastwagenweise in die Krim gebracht hätten.
Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?
Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55