Aktualisiert

«The Sound of Insects»Langsames Verhungern

Filmisches Essay über das langsame Sterben eines 40-jährigen Mannes.

Im tiefen Winter findet ein Jäger in einem abgelegenen Waldgebiet die Mumie eines rund vierzigjährigen Mannes. Auf Grund der minuziösen Aufzeichnung des Toten stellt sich heraus, dass der Mann im vorher­gehenden Sommer Selbstmord durch Verhungern begangen hat.

Der Filmemacher Peter Liechti präsentiert das Ableben des Mannes als filmisch illustriertes Hörspiel aus subjektiver Sicht. Als Zuschauer stockt einem gleich mehrmals der Atem. So fühlt man sich immer wieder in die Rolle eines sterbenden Menschen hineinversetzt, der seinem baldigen Ende nüchtern entgegensieht. Während 88 Minuten erfährt man Neues, Unwillkommenes und Scheussliches. Wer sich jedoch einmal auf die erwachsene Thematik eingelassen hat, der wird mit einem packenden, höchst intimen Essay belohnt. Kleines Kino mit grosser Wirkung. (20 Minuten)

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