Laufen BL: Rund 100 teils bewaffnete Jugendliche standen sich gegenüber

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Laufen BLRund 100 teils bewaffnete Jugendliche standen sich gegenüber

Im Winter 2021 kam es in Laufen BL zu einer Schlägerei mit rund 100 Beteiligten. Nun wurden zwei Personen per Strafbefehl mit einer Geldstrafe und Busse dafür verurteilt. 

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Bei der Massenschlägerei am 11. Dezember 2021 in Laufen BL ging es laut Zeugenaussagen um eine Frau.

Bei der Massenschlägerei am 11. Dezember 2021 in Laufen BL ging es laut Zeugenaussagen um eine Frau.

Stadt Laufen/Kenneth Nars
Angeblich soll der Streit zwischen einem 15-jährigen Schweizer und einem 15-jährigen Albaner der Grund gewesen sein. «Es begann eins gegen eins», sagte ein junger Mann nach der Schlägerei.

Angeblich soll der Streit zwischen einem 15-jährigen Schweizer und einem 15-jährigen Albaner der Grund gewesen sein. «Es begann eins gegen eins», sagte ein junger Mann nach der Schlägerei.

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Nun wurden zwei Männer, die sich an der Schlägerei beteiligt haben, per Strafbefehl verurteilt.

Nun wurden zwei Männer, die sich an der Schlägerei beteiligt haben, per Strafbefehl verurteilt.

Reto Oeschger / tamedia AG

Am 11. Dezember 2021 gegen 20 Uhr trafen sich rund 100 Jugendliche bei der Eishalle in Laufen BL, um sich zu schlagen. Bei den Personen handle es sich um «zwei rivalisierende Gruppen», kommunizierte die Polizei Basel-Landschaft anschliessend in einer Mitteilung. Mutmasslich sei es bei der Massenschlägerei auch zu leichten Verletzungen gekommen, hiess es.

Der genaue Grund für die Auseinandersetzung der beiden Gruppen war lange nicht bekannt. Soweit der Polizei bekannt war, handelte es sich bei den beiden Gruppierungen um Jugendliche, die sich zum einen mit der Region Thierstein (SO) und zum anderen mit der Region Laufental (BL) identifizieren.

Nun kommen neue Details zur Massenschlägerei ans Licht. Denn: Zwei der Männer wurden per Strafbefehl wegen Raufhandels und Landfriedensbruchs von der Baselbieter Staatsanwaltschaft rechtskräftig verurteilt. Einen damals 22-jährigen Spanier kostet die Teilnahme an der Schlägerei 100 Tagessätze à 30 Franken sowie eine Busse à 1000 Franken. Der zweite Verurteilte muss 3323 Franken für Geldstrafe und Busse hinblättern. Der zum Tatzeitpunkt 22-Jährige wurde zudem wegen anderer Vergehen zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 23 Monaten verurteilt. 

Personen waren maskiert und mit Stöcken bewaffnet

Wie dem Strafbefehl zu entnehmen ist, kam es erst zwischen zwei Einzelpersonen zum Streit, woraufhin diese in Gruppenchats Verstärkung aufboten. Eine Gruppe versammelte sich beim Kulturzentrum, die andere – mit Stöcken bewaffnet und teils maskiert – vor der Eishalle.

Die vordersten Männer beider Gruppen gerieten in eine tätliche Auseinandersetzung. Dabei wurden diverse Personen verletzt: Es kam zu Schürfungen, Nasenbluten und Prellungen. Eine der Gruppen ergriff schliesslich die Flucht, da sie von der Mobilisierung der Gegenseite überrascht war, wie den Strafbefehlen zu entnehmen ist.

Nebst den beiden erwachsenen Männern wurden auch Verfahren gegen minderjährige Schlägerei-Teilnehmende eingeleitet, wie es auf Anfrage bei der Jugendanwaltschaft Basel-Landschaft heisst. «Die Jugendanwaltschaft Basel-Landschaft hat Strafuntersuchungen gegen jugendliche Personen, welche an der Auseinandersetzung beteiligt waren, geführt. Gegen mehrere Jugendliche ergingen Strafbefehle und zudem wurden mehrere Verfahren an einen anderen Kanton abgetreten», so die leitende Jugendanwältin Corina Matzinger-Rohrbach. Viele der anwesenden Personen hätten sich allerdings gar nicht an der Schlägerei beteiligt, so die Jugendanwältin. 

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen



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