Le Pens Schatten über Frankreich
Das Rennen um die französische Präsidentschaft wird zwei Wochen vor der ersten Wahlrunde immer enger: Einer heute veröffentlichten Umfrage zufolge kann der bürgerliche Kandidat Nicolas Sarkozy (UMP) mit 26 Prozent seine Führung behaupten. Der Rechtsextreme Jean-Marie Le Pen steigerte seinen Anteil auf 16 Prozent.
Die Sozialistin Ségolène Royal büsste einen Punkt auf 23,5 Prozent ein, während Zentrumskandidat François Bayrou (UDF) 1,5 Punkte zulegte und mit 21 Prozent fast aufgeschlossen hat.
Auch der Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen stieg der Umfrage des Institutes CSA zufolge in der Wählergunst, er erreichte erstmals 16 Prozent. Der Chef der Nationalen Front löste bei der Wahl 2002 ein politisches Beben aus, als er mit 16,86 Prozent völlig überraschend den sozialistischen Kandidaten Lionel Jospin aus dem Rennen warf. Auch in diesem Jahr scheint offen, wer den Sprung in die Stichwahl am 6. Mai schafft. Der erste Wahlgang findet am 22. April statt.
In einer ebenfalls am Freitag veröffentlichten Ipsos-Umfrage für das Magazin «Le Point» gaben die Favoriten Sarkozy und Royal je einen halben Punkt auf 31 und 24 Prozent nach, während Bayrou bei 18,5 Prozent stabil blieb. Le Pen käme demnach auf 13 Prozent.
In einer Stichwahl gegen Royal hätte Sarkozy laut der CSA-Studie für die Zeitung «Le Parisien» mit 52 Prozent die Nase vorn. Sollte UDF-Chef Bayrou aber die Endrunde erreichen, könnte er laut Ipsos mit einem knappen Sieg von 51,5 Prozent gegen den Exinnenminister rechnen. (dapd)