Jack White«Lebe von Tag zu Tag»
Heute öffnet das 44. Montreux Jazz Festival seine Tore. Als erster Höhepunkt spielt am Samstag Jack White (34) mit The Dead Weather. 20 Minuten gab er eines seiner raren Interviews.
- von
- Marlies Seifert

Lebende Musiklegende: Jack White, Kopf von den White Stripes und The Dead Weather.
Du warst schon mit den Raconteurs am Jazzfestival. Hast du gute Erinnerungen an Montreux?
Jack White: Klar! Wir hatten eine gute Zeit, und ich kann es kaum erwarten, wieder hinzufahren. Das wird super werden!
Worin unterscheiden sich The Dead Weather von deinen anderen Bands?
In der Spontaneität. Beim Jammen enstand diese heavy Bluesmusik, wie wir sie noch nie gepielt hatten. Es war so inspirierend und hat uns alle wieder daran erinnert, wieso wir unser Leben der Musik verschrieben haben.
The Dead Weather haben innerhalb eines Jahres zwei Alben veröffentlicht. Das wird heute kaum mehr gemacht. Hast du manchmal das Gefühl, in der falschen Zeit geboren zu sein?
Definitiv. Es ist keine gute Zeit für die Musik. Das Internet hat die Musik entwertet, ihr die Seele geraubt. Das heisst jetzt nicht, dass ich mit der Gaslampe hier hocke und einen Bogen um Computer mache, aber die Entwicklung ist schon beängstigend.
Mittlerweile hast du drei Bands und ein eigenes Label. Woher rührt diese Rastlosigkeit?
Ich habe einfach nie genug Zeit für all die Dinge, die mir durch den Kopf gehen. Ständig treibe ich mich selbst mit neuen Ideen voran. So fühle ich mich lebendig und komme als Künstler voran. Ich möchte nicht für die kommenden 50 Jahre Jack White von den White Stripes sein. Ich kann mir nichts Öderes vorstellen als immer wieder das Gleiche zu machen.
Werden wir trotzdem bald etwas Neues von den White Stripes hören?
Schwer zu sagen. Eines Tages, wenn ich endgültig gelangweilt bin, werde ich das tun, was die Öffentlichkeit von mir erwartet. Aber bis dahin lebe ich von Tag zu Tag und mache mir keine Gedanken darüber.
«The Dead Weather» live: am Samstag am Montreux Festival. Billette gibts bei Ticketcorner.