Wohnglücks-Umfrage: Leben in der Sonnenstube macht nicht glücklich

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Wohnglücks-UmfrageLeben in der Sonnenstube macht nicht glücklich

Städter sind zufriedener als Landbewohner, Deutschschweizer glücklicher als Tessiner. Das zeigen die ersten Resultate der grossen Nextsuisse-Umfrage. Bewerten auch Sie Ihren Wohnort!

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Vor zwei Wochen wollten wir für das Projekt Nextsuisse von Ihnen wissen: «Wie zufrieden wohnen Sie?» (siehe Box). Nun zeichnet sich ein erstes Stimmungsbild ab. Über 8000 Personen mit 1850 unterschiedlichen Postleitzahlen haben bereits teilgenommen und ihren Wohnort bewertet. Besonders glücklich präsentierten sich dabei die Bewohner grosser Städte sowie jene von Gemeinden, die an Seen liegen. Auch einkommensstarke und touristische Gebiete kommen gut weg.

Die höchste Durchschnittsnote erreicht mit 5,3 Bern, während kleine Orte des Mittellandes eher schlecht abschneiden. In der Region Zürich fällt auf, dass in Winterthur besonders viele Zufriedene leben, während die Stimmung in den Agglomeration der Stadt Zürich eher getrübt zu sein scheint. In den Agglomerationen und auf dem Land ziehen das ÖV-Angebot, das kulturelle Angebot und die Gastronomie den Notenschnitt herunter. In den städtischen Zentren sorgen derweil am ehesten der Autoverkehr und die Kinderbetreuung für Unmut.

Starker Röstigraben

Weit auffälliger als der Stadt-Land-Graben ist jedoch ein anderer Unterschied: Die Tessiner und Westschweizer sind mit ihren jeweiligen Wohnorten deutlich unzufriedener als die Deutschschweizer. In der Romandie sind die Bewertungen im Schnitt um rund eine Note tiefer als in der Nordostschweiz. Besonders schlecht schnitten Gemeinden zwischen Lausanne, Yverdon und Fribourg ab. Einzelne Befragte bewerteten diese Orte mit einer glatten 2 - stark ungenügend! Ganz anders die Bewohner der Region Sion: Sie scheinen mit sich und ihrer Umgebung ziemlich im Reinen zu sein.

Allein an der Walliser Sonne kann das nicht liegen. Denn ausgerechnet das Tessin dümpelt zuhinterst auf der Rangliste vor sich hin. Trotz Sonne und Palmen hagelte es in der italienischsprachigen Schweiz tiefe Noten. Am schlechtesten schneidet mit dem Wert 3,7 Bellinzona ab. Selbst Lugano muss sich - trotz See und städtischem Flair - mit einer mittelmässigen 3,9 begnügen.

In einer nächsten Umfragerunde sollen die Ergebnisse weiter verfeinert werden. Nun ist Ihre Teilnahme gefragt: Haben Sie Ihren Wohnort schon bewertet? Hier gehts zur Umfrage.

Über das Projekt

Im Auftrag des Dachverbands Economiesuisse soll die Denkfabrik Next Network mit dem Projekt «Nextsuisse» herausfinden, was die Schweizerinnen und Schweizer an ihren Wohnorten stört und wie sie ihre Umgebung am liebsten gestaltet hätten. Next Network hat ähnliche Projekte bereits in verschiedenen internationalen Grossstädten erfolgreich durchgeführt. 20 Minuten begleitet das Projekt als Medienpartner und berichtet laufend über die Ergebnisse. (jbu)

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