Indonesien: Lebende Papageien in Pet-Flaschen geschmuggelt

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IndonesienLebende Papageien in Pet-Flaschen geschmuggelt

Illegale Vogelhändler in Indonesien haben für den Schmuggel begehrte Papageien in Pet-Flaschen gesteckt. Nicht alle überlebten das Martyrium.

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Zollbeamte entdeckten am 19. November in der Hafenstadt Fakfak insgesamt 64 lebende Frauenloris, die in Pet-Flaschen geschmuggelt wurden.

Zollbeamte entdeckten am 19. November in der Hafenstadt Fakfak insgesamt 64 lebende Frauenloris, die in Pet-Flaschen geschmuggelt wurden.

AFP/Salmon Teriraun
Die Tiere gelten als intelligent und lebhaft. In den Plastikflaschen konnten sich sich nicht mehr bewegen – 10 Tiere überstanden das Martyrium nicht.

Die Tiere gelten als intelligent und lebhaft. In den Plastikflaschen konnten sich sich nicht mehr bewegen – 10 Tiere überstanden das Martyrium nicht.

AFP/ Salmon Teriraun

Darum gehts

  • Zollfahnder entdeckten in Indonesien Papageien in Pet-Flaschen.

  • Der Handel mit geschützten Vögeln ist für Schmuggler lukrativ.

  • Bisher wurden die Täter aber nur selten hart bestraft.

Die in Neuguinea auf Indonesien heimischen Frauenloris, eine geschützte Papageienart, sind in vielen Ländern begehrte Haustiere. Die farbenfrohen Tiere bringen im Verkauf bis zu 1000 Dollar ein, sind aber in der Zucht aufwendig und teuer und benötigen eine spezielle Diät. Kein Wunder also, dass Tierhändler die lebhaften und intelligenten Tiere in der freien Natur einfangen und danach auf illegalen Wegen zu verkaufen versuchen.

Dazu lassen sich die Wilderer immer neue Tricks einfallen. Wie der «Spiegel» berichtet, flog im vergangenen November im Hafen der indonesischen Stadt Fakfak ein aussergewöhnlicher Schmuggel auf: Zollfahnder entdeckten auf einer Fähre in einem Karton insgesamt 74 Plastikflaschen, in die Frauenloris gezwängt worden waren – ohne Möglichkeit, sich zu bewegen. 10 der Tiere waren zum Zeitpunkt des Fundes bereits verendet. Dass die Vögel in ihrer Not Schreie ausstiessen, die einem Crewmitglied aufgefallen waren, rettete den anderen wohl das Leben. Experten vermuten, dass die Tiere auf der Insel Biak gefangen worden waren. Zum Ziel hatte die Fähre Jakarta – eine Seereise von fünf Tagen. Wer sie transportieren wollte, konnte nicht ermittelt werden.

Sogar Militärs in Schmuggel involviert

Den Tätern drohten gemäss einem Gesetz aus dem Jahr 1990 zwar Haftstrafen bis zu fünf Jahren, so der Bericht. Doch wenn in der Vergangenheit Vogeldiebe erwischt wurden, erhielten sie meist milde Strafen. In den Schmuggel mit exotischen Tieren waren sogar schon Offiziere der indonesischen Luftwaffe involviert, die in einem Hercules-Transportflugzeug Rosenkakadus aus Australien nach Indonesien schmuggelten. Mittlerweile zog die Regierung die Schraube allerdings etwas an: Ein Mann, der 2019 mit 1500 Vögeln gefasst wurde, erhielt eine Haftstrafe von 14 Monaten.

(trx)

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