LuzernLehrtochter (16) in Hotel vergewaltigt?
Ein 38-jähriger Portier soll 2009 in einem Luzerner Viersternehotel eine 16-jährige Lehrtochter vergewaltigt haben. Vor dem Kriminalgericht stritt er am Mittwoch alles ab.
- von
- Lena Berger
«Meine Tochter ist seither nicht mehr dieselbe. Sie geht kaum noch aus dem Haus, hat Angst im Dunkeln und leidet unter Panikattacken», sagt Philipos C.* Doch was im September 2009 in einem Luzerner Viersternehotel wirklich geschah, ist umstritten. Fakt ist: Zwischen der damals 16-jährigen Lehrtochter Sofia C.* und dem 38-jährigen Portier Samir M.* kam es auf einer Toilette zum Sex. Laut Aussagen von Sofia C. hatte der gebürtige Marokkaner sie gegen ihren Willen am Arm gepackt, in die Toilette gezogen und vergewaltigt. Samir M. dagegen sagte am Mittwoch vor dem Kriminalgericht aus, sie hätten den ganzen Abend geflirtet, bevor es einvernehmlich zum Geschlechtsverkehr gekommen sei.
Die Verteidigung plädiert auf Freispruch. «Frau C. hat mit den Vorwürfen die Verantwortung für den Sex auf Samir M. abschieben wollen», so Rechtsanwalt Reto Ineichen. Für dessen Unschuld spreche aber, dass seine Ehefrau ihm eine solche Tat nicht zutraue und weiter hinter ihm stehe.
Die Anklage hält dagegen die Aussagen von Sofia C. für glaubwürdig. «Die Tatschilderungen waren realistisch und detailliert», so Staatsanwalt Horst Schmitt. «Und wieso hätte sie ihre Jungfräulichkeit auf einer dunklen Toilette an einen Mann verlieren wollen, der mehr als doppelt so alt ist?» Er fordert eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren. Das Urteil steht noch aus.
*Namen geändert