Stärke 4.0Leichtes Erdbeben lässt Ostschweiz erzittern
Ein Erdbeben der Stärke 4.0 hat die Menschen in der Ostschweiz aus dem Schlaf gerissen. Grosse Schäden dürfte das Beben mit dem Epizentrum in Sargans SG nicht verursacht haben.
- von
- jam

Ein Leser beklagt neue Risse in der Decke: Das Beben mit Epizentrum Sargans SG ist von zahlreichen Menschen bemerkt worden.
Mitten in der Nacht sind die Menschen in der Ostschweiz aus dem Schlaf gerissen worden - zumindest diejenigen, die nicht mit einem tiefen Schlaf gesegnet sind. Ein Erdbeben der Stärke 4.0 hat um 1.59 Uhr den Raum Sargans SG erschüttert. Zahlreiche 20-Minuten-Leser meldeten, dass ihr Haus gezittert habe. Bei einem sollen gar Risse in der Zimmerdecke entstanden sein (s. Bild). «Ich lag noch halbwach in meinem Bett, als es anfing zu zittern», meldet er gegenüber 20 Minuten. «Es war kein grosses und langes Zittern, aber es war genug, dass ich aufgesprungen bin. Und die Risse waren auch nicht hier ...»
Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich bestätigte das Beben. Schäden seien bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Regel nicht zu erwarten. Das Beben dürfte aber weiträumig verspürt worden sein. Das bestätigen die zahlreichen Meldungen. Leser aus Buchs, Wald, Schänis, Wangs und Weesen haben das Beben ebenfalls gespürt.
Erdbeben mit einer Stärke zwischen 4.0 und 4.9 gelten als leicht. Solche Erdstösse ereignen sich weltweit etwa 6000 pro Jahr.
Kein Zusammenhang mit Geothermie-Bohrungen
Stefan Wiemer, Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes und Professor für Seismologie an der ETH Zürich sagt: «Dass die Geothermie-Bohrungen in St. Gallen das Erdbeben in der Ostschweiz ausgelöst haben, schliessen wir aus.» Das Epizentrum liege mehr als 40 Kilometer von den Bohrungen entfernt, zwischen den beiden Regionen bestehe kein Zusammenhang. «Dieses Erdbeben kommt nicht überraschend und ist auf die normale Tektonik zurückzuführen.»