Königliche PflichtLeonor, Amalia und Elisabeth – darum müssen Europas Prinzessinnen zum Militär
Nach den Sommerferien beginnt Kronprinzessin Leonor ihre militärische Ausbildung. Damit ist sie nicht die einzige Thronfolgerin, die sich in Tarnkleidung begeben muss.
- von
- Katrin Ofner
Darum gehts
Kronprinzessin Leonor tritt in die Fussstapfen ihres Vaters, König Felipe (55).
Nach den Sommerferien mit der Königsfamilie startet die 17-Jährige ihre dreijährige Ausbildung beim Militär.
Das ist keine Seltenheit, denn auch die Thronfolgerinnen in Norwegen, der Niederlande und Belgien robbten bereits durch den Schlamm und wurden von den Streitkräften ausgebildet.
Für ihre Ausbildung hat Kronprinzessin Leonor im Spätsommer 2021 den Palacio de la Zarzuela nordwestlich von Madrid gegen die mittelalterliche Burg St Donat's Castle im Vale of Glamorgan getauscht. In dem ehrwürdigen Gebäude an der südwalisischen Küste unweit von Cardiff befindet sich nämlich das UWC Atlantic College, an dem die Tochter von König Felipe (55) und Königin Letizia (50) studiert. In diesem Sommer geht es für die 17-Jährige allerdings mit einem anderen Abenteuer los – und zwar beim Militär.
Wie der spanische Königspalast mitteilte, wird Leonor drei Jahre lang bei Armee, Marine und Luftwaffe ausgebildet. Das komplette Programm sei vom Hof und der Regierung in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet worden, erklärte Verteidigungsministerin Margarita Robles diese Woche vor Journalistinnen und Journalisten in Madrid. Danach soll sie amtlichen Angaben zufolge eine Universitätsausbildung absolvieren.
Europas Prinzessinnen absolvierten Militärdienst
Die Spanierin ist nicht die einzige Royal, die ihre königlichen Roben gegen Tarnanzüge und Kampfstiefeln tauschen muss. Die im September verstorbene Königin Elizabeth II. diente während des Zweiten Weltkriegs bei den Streitkräften des Vereinigten Königreichs. Sie hat sich damals sogar freiwillig gemeldet. Kronprinzessin Victoria von Schweden (45) absolvierte bereits eine militärische Grundausbildung und macht regelmässig Fortbildungen innerhalb der Streitkräfte. «Die Idee ist, dass sie im Falle eines Krieges Teil der Führung sein wird», so Hof-Experte Herman Lindqvist gegenüber der Zeitung «Svensk Damtidning».
Belgiens Prinzessin Elisabeth (21) startete 2020 ihre Ausbildung in Sozial- und Militärwissenschaften. Zwei Jahre später machte sie in Arlon (Provinz Luxemburg) einen Militärdienst an der Königlichen Militärschule (KMS). Dabei sollten ihre bereits erlernten Fähigkeiten und Techniken weiter ausgebaut werden, wie der Palast auf Instagram mitteilte.
Amalia fuhr U-Boot, Ingrid besuchte Jagdtruppen
Kronprinzessin Amalia der Niederlande (19) erhielt 2021 eine intensive Einführung in die drei Teilbereiche der Streitkräfte – Luftwaffe, Marine und Armee. Die Thronerbin nahm Trainingsstunden am Flugsimulator und lernte die Waffenplattformen gegen Bodenziele und gegen Flugzeuge erkennen. In Darp besuchte Amalia die Infanteriebrigade der Königlichen Niederländischen Armee und durfte in einem Leopard-Kampfpanzer mitfahren. Zum Abschluss ging es nach Den Helder und an Bord der «Zr. Ms Zeeleeuw», einem U-Boot der Walrus-Klasse, das zur Nato gehört.
Auch Ingrid von Norwegen muss sich innerhalb der militärischen Streitkräfte ihres Landes auskennen. Daher war sie schon bei einem Flug in einem Jet dabei, fuhr auf einem Marineschiff mit und verband einem verwundeten Soldaten eine Kopfwunde. Zudem besuchte die 19-Jährige die norwegischen Jagdtruppen in Rena und den Luftwaffenstützpunkt in Bodø. Es wird gemunkelt, dass Ingrid eine militärische Ausbildung wie Leonor und Elisabeth anstrebt.
Europas Thronfolge werden die Oberbefehlshaberinnen der Armee
Die militärische Ausbildung und Weiterbildungen sind in den europäischen Königshäusern keine Seltenheit und unglaublich wichtig für die künftigen Monarchinnen und Monarchen. Der Grund: Sobald Leonor, Victoria, Amalia, Ingrid und Elisabeth den Thron besteigen, werden sie zu den obersten Dienstherrinnen der Armee ihres jeweiligen Landes.
«Wie in allen parlamentarischen Monarchien muss sie deshalb einen militärischen Hintergrund und eine militärische Karriere haben», teilte der spanische Palast im Fall von Leonor etwa mit. Mit dem erlernten Wissen sollen die Prinzessinnen dann die Soldaten und Soldatinnen sowohl auf strategischer, als auch auf operativer und taktischer Ebene unterstützen können.
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