DiskriminierungLesbisches Paar fliegt aus Bar – nun äussert sich Tamara Funiciello
Zwei Frauen beschuldigen einen Wirt in Baden, sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung aus der Bar geworfen zu haben. Dieser widerspricht. Ein Überwachungsvideo bringt nun Klarheit.
- von
- Marino Walser
Darum gehts
In Baden wurde ein lesbisches Paar aus einer Bar geworfen.
Laut Aussagen des Paares geschah dies aufgrund seiner sexuellen Orientierung.
Der Wirt des «Rail One» verwies darauf, dass das Paar Bewegungen wie beim Sex gemacht hätte und er sie darum gebeten habe, die Lokalität zu verlassen.
Bilder einer Überwachungskamera zeigen jedoch keine sexuellen Bewegungen.
Tamara Funiciello äussert sich zu diesem Fall via Instagram.
Zwei Frauen behaupteten am 31. Januar auf Instagram, dass sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung aus einer Bar in Baden verwiesen wurden. «Wir haben nur Händchen gehalten und uns ab und zu geküsst», sagen die Frauen auf Instagram. Der Rauswurf schlug hohe Wellen. Auch auf Twitter wurde der Fall rege diskutiert.
Angesprochen auf die Anschuldigungen des homosexuellen Paares sagte der Wirt des «Rail One» gegenüber 20 Minuten, dass die beiden Frauen Bewegungen fast wie beim Sex gemacht haben. «Wir sind offen gegenüber allen. Sie sind rausgeflogen, weil sie unanständig gewesen sind», so Geschäftsführer Mehmet Korkmaz.
Bilder der Überwachungskamera veröffentlicht
Es stand somit Aussage gegen Aussage. Nun aber kommt Bewegung in die Auseinandersetzung. Der Wirt stellte «Watson» nach dem Vorfall Bilder einer Überwachungskamera zur Verfügung. Darauf sind Bewegungen «fast wie beim Sex» jedoch nicht festzustellen.
Einzig zeigt das Video am Schluss, dass eine der beiden Frauen, nachdem sie aufgefordert wurde, das Lokal zu verlassen, ein Bier über die Tresen schüttet. «Das Video stützt somit die Version der beiden Frauen», schreibt Watson.
Tamara Funiciello äussert sich auf Instagram
Nachdem der Vorfall auf den sozialen Medien rege diskutiert wurde, äussert sich nun Tamara Funiciello zum Fall. Auf Instagram sagt die SP-Nationalrätin: «Dass man im Jahr 2023 nach wie vor Angst haben muss, nicht einmal in Ruhe ein Bier trinken zu können, wenn man lesbisch, bisexuell oder schwul ist, ist bedenklich.»
Es zeige, dass der Hass gegen Leute, die nicht heteronormativ sind, nach wie vor präsent und gross sei. Dass die beiden Frauen nach dem Vorfall zur Polizei gegangen sind und bei der LGBTIQ-Hotline angerufen haben, sei richtig gewesen. Doch die SP-Nationalrätin nimmt auch ihre Community in die Pflicht. Diese müsse sich klar gegen Hass und Diskriminierung aussprechen und sich organisieren. «Wir brauchen eure Unterstützung. Leider ist es immer noch notwendig», so Funiciello.
Wie «Watson» schreibt, sei eine Anzeige der beiden Frauen bei der Kantonspolizei Aargau deponiert worden. In zwei Wochen komme es zur Einvernahme.
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