Starke DruckwelleLeser erleben riesige Staublawine in Netstal GL
Am Mittag ging in Netstal GL eine Staublawine nieder. Das Phänomen ist nicht ungefährlich, doch die Netstalerinnen und Netstaler sind sich die Druckwellen gewöhnt. Mehrere Leser sahen die Lawine am Sonntag aus der Ferne.
- von
- Lucas Orellano
Am Sonntag, kurz vor 12 Uhr, gab es im Netstal GL eine Staublawine. Leser Tobias Zweifel, der seit 2011 im Dorf wohnt, kennt das langsam. Die Staublawinen gibt es rund einmal pro Jahr, wie auch die Kantonspolizei Glarus bestätigt. «Es ist schon immer noch speziell», sagt Zweifel zu 20 Minuten. «Wir erschrecken natürlich nicht mehr, aber ich bin doch froh, dass wir das heute aus der Ferne anschauen konnten.»
Eine Staublawine ist nicht ungefährlich. Sie beginnt laut Dr. Martin Heggli vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), als normale Lawine. «Wenn die Schneemassen aber sehr trocken sind und aus grosser Höhe eine Felswand hinunterstürzen, dann kommt es zu diesem Phänomen. Gerät man mitten in eine solche Lawine hinein, kann einen die Druckwelle schon umreissen. Und der feine Schnee in der Luft kann zu Atemschwierigkeiten führen.»
«Es sind auch schon Fenster zu Bruch gegangen», erzählt Tobias Zweifel. «In Netstal baut man darum auch so, dass in die Richtung, wo die Lawinen herkommen, keine Fenster sind.» Meistens kommt jedoch, wie am Sonntag, niemand zu Schaden, wie ein Sprecher der Kantonspolizei sagt.

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