KommentarfunktionLeser würden deutlich toleranter freischalten
In einer Umfrage versuchten sich die Leser als Kommentarfreischalter. Sie begrüssen zwar, dass 20 Minuten die Beiträge kontrolliert, sie würden aber anders filtern.
- von
- Eva Kamber
Regelmässig wird der Umgang mit Leserkommentaren auf 20minuten.ch kritisiert. In den Beiträgen wird der Vorwurf laut, wir würden Meinungsmache betreiben, nicht genehme Aussagen löschen und «wie wild zensieren». Für uns Grund genug, Ihnen einmal die Chance zu geben, selber als Kommentarfreischalter aktiv zu werden. In einer Umfrage mit über 18'200 Teilnehmern hatten die Leser die Möglichkeit, sieben kürzlich eingegangene Beiträge zu bewerten sowie ihre Zufriedenheit bezüglich der Kommentarfunktion anzugeben.
Allgemeine Zufriedenheit
Die Kommentarfunktion erfreut sich grosser Beliebtheit: 68 Prozent lesen täglich oder mehrmals täglich die Leserbeiträge und für über zwei Drittel ist die Kommentarmöglichkeit wichtig oder sehr wichtig. Trotz aller Kritik lassen die Umfrageergebnisse auch eine allgemeine Zufriedenheit mit dem Umgang mit den Online-Kommentaren auf 20minuten.ch erkennen. 53 Prozent der Umfrageteilnehmer begrüssen es, dass die Kommentare gefiltert werden und nur 33 Prozent sprechen sich dagegen aus, 15 Prozent sind unentschlossen.
Auch die Anzahl und Auswahl der Artikel, an die ein Kommentarfeld angehängt wird, trifft auf allgemeine Zustimmung. Einer Registrierungspflicht stehen die meisten skeptisch gegenüber: Während 44 Prozent eine Login-Pflicht begrüssen würden, steht rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer dieser Idee ablehnend gegenüber.
Leser würden grenzwertige Kommentare freischalten
Aus den Resultaten geht aber auch hervor, dass die Leser eine lockerere Freischaltpolitik vertreten und mehr Kommentare freigeben würden, als 20 Minuten dies tut. Tatsächlich wären alle sieben vorgestellten Kommentare durch die Leser aufgeschaltet worden.
Dennoch kristallisiert sich heraus, dass ein Grossteil der 20-Minuten-Community die Freischaltregeln nachvollziehen kann. Während jene zwei Kommentare, die auch die 20-Minuten-Kontrolle überstanden haben, von 89 und 91 Prozent freigeschaltet worden wären, beläuft sich dieser Anteil bei allen anderen Kommentaren auf durchschnittlich 69 Prozent. Bewertet werden konnten zwei Kommentare, die auch durch die Redaktion freigegeben wurden, zwei, die deutlich gegen Regeln verstossen, und drei Beiträge, die grenzwertige Aussagen enthalten.
Weshalb und wie werden Kommentare gefiltert?
20 Minuten trägt die Verantwortung für sämtliche veröffentlichten Inhalte, einschliesslich der Meinungen Dritter. Somit muss jeder Einzelne der über 4500 Kommentare pro Tag durchgelesen und kontrolliert werden. Dieser Arbeit widmet sich ein zehnköpfiges Team, das im Schichtbetrieb von 6 Uhr morgens bis Mitternacht durchgehend die Kommentare sichtet und freischaltet. Dadurch sollen beleidigende, fremdenfeindliche, offensichtlich unwahre und völlig unverständliche Kommentare herausgefiltert werden. Auch latente Beleidigungen oder indirekte Angriffe auf andere Kommentarschreiber werden nicht geduldet.
Erfahren Sie in der Bildstrecke, wie die Leser die vorgestellten Kommentare bewertet haben und wie es mit der allgemeinen Zufriedenheit bezüglich der Kommentarfunktion auf 20minuten.ch aussieht. Lesen Sie alle Meinungen im Kommentarfeld und diskutieren Sie mit!
Umfrage «Lesermeinungen zu Online-Kommentaren»
Die Umfrage bezüglich der Kommentarfunktion auf 20minuten.ch wurde von 18'241 Teilnehmern abgeschlossen. 40 Prozent der Teilnehmer sind zwischen 20 und 29 Jahren alt, 25 Prozent zwischen 30 und 39 Jahren. 72 Prozent der beteiligten Leser sind Männer. 83 Prozent der Umfrageteilnehmer sind nicht auf 20minuten.ch registriert.