#NoLiestal«Leute, die sich heute äussern, gehen wegen der Pandemie nicht an Demos»
Die Aktion #NoLiestal flutete am Donnerstag die sozialen Medien. Mit-Initiantin Lea Kusano ist überrascht vom Erfolg der digitalen Demonstration, mit der man ein Zeichen gegen die Massnahmen-Kritiker setzten wollte.

- von
- Lukas Hausendorf
Darum gehts
Unter dem Hashtag #NoLiestal haben am Donnerstag gegen 20’000 Menschen auf Social Media ein Zeichen für die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesetzt.
Die Aktion wurde vom Kabarettisten Nils Althaus lanciert, nachdem in Liestal am 20. März rund 6000 Personen ohne Maske und Abstand gegen die Massnahmen demonstriert haben.
Die Berner Politikerin und Kampagnenspezialistin Lea Kusano unterstützte Althaus bei der Lancierung der digitalen Gegendemonstration.
Frau Kusano, sie haben Nils Althaus bei der Lancierung von #NoLiestal mit ihrem Know-how als Kampagnenspezialistin unterstützt. Wie viel Vorbereitungsarbeit steckt in dieser viralen Aktion?
Gar nicht so viel. Nils hatte einen Text geschrieben, den ich dann gekürzt habe und auf Twitter per Direktnachricht an circa 60 Leute geschickt habe. Unter anderem Balthasar Glättli, der den Aufruf auch gleich auf der Kampagnenplattform Campax eingetragen hat. Aber eigentlich war es ein totaler Selbstläufer.
Schon bald 20’000 Menschen haben bis am Nachmittag auf Twitter ein Selfie mit ihrem Hashtag geteilt. Hatten Sie mit so einem Erfolg gerechnet?
Nein, ehrlich gesagt, nicht. Aber es zeigt, dass wir nicht alleine sind mit diesen Gedanken und Gefühlen. Es ist ein dringender Bedarf da, dass die Leute, die der Situation entsprechend Handeln und die Maßnahmen befolgen, ein Sprachrohr bekommen.
Es gibt auch kritische Stimmen, die sagen, die Aktion trage zur Spaltung der Gesellschaft bei. Was entgegnen Sie?Ja, es gibt diese Stimmen vereinzelt. Aber ich bin der Meinung, dass es wichtiger ist, dass die Leute sich äussern, anstatt die Faust im Sack zu machen. Da staut sich auch viel Wut an. Die Corona-Skeptiker und Massnahmen-Kritiker hatten sehr viel Plattform durch Demos, den die anderen nicht hatten. Die Leute, die sich heute äussern, wird man wegen der Pandemie nicht an Demonstrationen sehen.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Tel. 143