ZürichLeutenegger-Schubser steht vor Bezirksgericht
Ein Mann soll 2015 auf dem besetzten Binz-Areal FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger geschubst haben. Am Freitag muss er sich vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten.
Rund 100 Personen versammelten sich vor dem Bezirksgericht.
Am Freitag, 17. Juli 2015, nahmen ungefähr 100 Personen das leerstehende Binz-Industrieareal in Beschlag, um dort ein dreitägiges «grosses Fest» zu feiern. Der Kanton forderte die Räumung des Areals, die Stadtpolizei befürchtete Ausschreitungen und liess die Besetzer gewähren.
Da Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) in den Ferien weilte, wollte sich sein Stellvertreter, Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP), am Samstag ein Bild vor Ort machen.
Leutenegger vom Platz gedrängt
Gemäss Anklageschrift betrat Leutenegger um etwa 14.45 Uhr das Areal, um mit den Besetzerinnen und Besetzern zu reden. So weit kam es aber nicht: Der FDP-Stadtrat wurde beschimpft und aufgefordert, das Gelände zu verlassen.
Der Beschuldigte soll darauf Leutenegger beidhändig am Oberkörper geschubst haben, wodurch dieser aus dem Gleichgewicht geriet und beinahe hinfiel. Zu zweit drängten der Beschuldigte und ein zweiter Besetzer den stellvertretenden Polizeivorsteher vom Platz.
8 Monate unbedingt gefordert
Der heute 27-Jährige wurde am Dienstag nach der Attacke verhaftet und sass zwei Tage in Haft. Der Staatsanwalt wirft ihm unter anderem Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, mehrfachen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigungen vor. Er fordert eine Freiheitsstrafe von 8 Monaten unbedingt. (sda)