Limmat-Schildkröte Rosa ist aus Weiher ausgerissen
Die in der Limmat gesichtete Schildkröte ist wohl aus einem privaten Weiher ausgebüxt. An ihrer üppigen Körperfülle, dem gepflegten Panzer und den mit Nagellack aufgemalten Tupfern erkannte die Besitzerin ihre Rosa sofort.
Rosa ist ein Medienstar. Anfang Woche berichtete 20 Minuten über die Rotwangen-Schmuckschildkröte, die von einer Taucherin in der Limmat gesichtet und fotografiert worden war. Sogar im Fernsehen hatte das exotische Tier einen Auftritt.
Experten mutmassten, das Reptil sei vermutlich von Touristen aus Nordamerika eingeschleppt worden – was nicht selten vorkomme. Bei 20 Minuten hat sich daraufhin das Ehepaar Kalt aus Oetwil an der Limmat gemeldet, das sich sicher ist: «Das ist unsere Rosa.» Wildlebende Schildkröten seien viel verschlammter und nicht so fett wie die auf dem Foto. Rosa, die seit acht Jahren zusammen mit drei anderen Artgenossen im privaten Weiher der Kalts gehaust hatte, sei regelmässig gebadet und ihr Panzer eingeölt worden. «Ausserdem erkenne ich sie an den Tupfern, die ich ihr mit Nagellack aufgemalt habe», so die Besitzerin.
Leider sei Rosa eine Ausreisserin, und das sei im ganzen Dorf bekannt. Zigmal sei sie auf Wanderschaft aufgegriffen worden. «Jetzt ist sie schon drei Wochen weg – so lange wie noch nie», klagt Frau Kalt. Das Absuchen der Ufer habe sie aufgegeben. «Wir hoffen nun, dass Taucher unsere Rosa einfangen, wenn sie sie sehen.»
Alexandra Roder