Polizei zieht BilanzMehrere Dutzend Personen werden an Corona-Demo in Zürich festgenommen
Gegner der Corona-Massnahmen und des Medienpakets wollen am Samstag in Zürich demonstrieren. Linke Organisationen haben zu einer Gegendemo aufgerufen, «um den rechten Aufmarsch zu verhindern». Beide Demonstrationen sind nicht bewilligt.
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- Newsdesk
In Zürich ziehen Teilnehmende durch die Innenstadt. Sie sind Teil der Gegendemo, zur welcher linke Organisationen aufgerufen haben. (Video: 20min)
Bilanz der Stadtpolizei
Die Stadtpolizei Zürich zieht Bilanz: «In der Stadt Zürich kam es zu mehreren unbewilligten Demonstrationen. Die Stadtpolizei Zürich stoppte diese und verhinderte ein Aufeinandertreffen von Demonstrierenden aus der linksautonomen Szene und Corona-Massnahmen-Gegnern», schreibt die Polizei in einer Mitteilung.
Dabei mussten Reizstoff, Gummischrot und auch Wasserwerfer eingesetzt werden. Mehrere Dutzend Personen wurden festgenommen, darunter auch Personen aus der rechtsextremen Szene. Die Kantonspolizei Zürich sorgte für die Sicherheit im Hauptbahnhof.
«Zürich Nazifrei – rechter Aufmarsch verhindern» Linke riefen zur Gegenreaktion auf
Massnahmenkritiker kündigten für den Samstagnachmittag auf den sozialen Medien eine Demonstration gegen die Corona-Massnahmen an. Als Gegenreaktion wurde in der Folge schweizweit zu einer Demonstration mit dem Titel «Zürich Nazifrei – rechten Aufmarsch verhindern» aufgerufen. Für beide Demonstrationen wurde im Vorfeld kein Bewilligungs-Gesuch eingereicht, schreibt die Stadtpolizei Zürich.
1000 Personen versammelten sich beim Landesmuseum
Gegen 14.00 Uhr besammelten sich mehrere hundert Personen, die der linken Szene zuzuordnen sind, vor dem Hauptbahnhof am Bahnhofplatz. Gleichzeitig besammelten sich aus derselben Szene rund 1000 Personen beim Landesmuseum. In der Folge formierten sich diejenigen beim Landesmuseum zu einem Demonstrationszug, um via Neumühlequai in Richtung Bellevue zu marschieren, wo ein Aufruf der Corona-Massnahmen-Gegner bestand. Die Stadtpolizei verhinderte in der Folge, dass der Demozug in die Innenstadt gelangen konnte, heisst es in der Mitteilung weiter.
31 Personen festgenommen
Kurz vor 14.30 Uhr wurden 31 offensichtlich gewaltbereite Personen, die der rechtsextremen Szene oder den Massnahmengegnern zugeordnet werden konnten, im Niederdorf von der Stadtpolizei Zürich gestoppt und für weitere Abklärungen in eine Polizeiwache geführt.
Polizei setzte Tränengas ein und Gummischrot
Der von der Stadtpolizei gestoppte Demozug am Neumühlequai formierte sich in der Zwischenzeit neu, drehte um und marschierte in Richtung Kreis 5. Im Bereich der Langstrassenunterführung wurde versucht, Polizeisperren zu durchbrechen und es wurden auch Barrikaden errichtet. Dabei setzte die Stadtpolizei Zürich Gummischrot und Reizstoff ein, um die Situation zu beruhigen. Schliesslich begaben sich die Demonstrierenden in den Kreis 4.
Polizei setzte Wasserwerfer ein
Die mehreren hundert Demoteilnehmenden, die sich stationär beim Hauptbahnhof besammelt hatten, formierten sich gegen 15 Uhr und marschierten Richtung Löwenplatz. Ein Teil der Demonstrierenden versuchte, via Bahnhofstrasse zum Bellevue und zum Sechseläutenplatz zu gelangen. In der Folge musste die Stadtpolizei u.a. am Limmatquai wiederum Mittel einsetzen, um die Personen zu stoppen und um ein Aufeinandertreffen mit Corona-Massnahmen-Gegnern zu verhindern. Die Demonstrationsteilnehmenden randalierten in der Folge am Limmatquai. Mit Hilfe eines Wasserwerfers konnten sie in Richtung Central und Hauptbahnhof zurückgedrängt werden. Schliesslich schlossen sich die Demonstrierenden gegen 16 Uhr am Helvetiaplatz zusammen und blieben dort stationär.
Nach 17 Uhr Lage beruhigt
Zur selben Zeit verhinderte die Stadtpolizei, dass mehrere Dutzend Corona-Massnahmen-Gegner einen Demonstrationszug vom Limmatquai in Richtung Hauptbahnhof durchführen konnten. Sie wurden gestoppt, kontrolliert, weggewiesen und im Anschluss verzeigt.
Kurz nach 17 Uhr beruhigte sich schliesslich die Situation im Kreis 4, und es fand eine grössere Abwanderung statt.
Gemäss jetzigen Erkenntnissen nahm die Stadtpolizei Zürich mehrere Dutzend Personen fest. Zudem nahmen Stadt- und Kantonspolizei weit über 100 Wegweisungen vor.
Demo hat sich aufgelöst
Die Demonstrierenden haben sich zurückgezogen. Auf dem Helvetiaplatz waren zuletzt noch Linke versammelt, wo auch eine Abschlussrede gehalten wurde. Nun ist es wieder ruhig in der Stadt.
Personen abgeführt
Zürich Central: Die Strasse ist abgesperrt. Es hat rund 20 Polizeiautos. Die Polizei wird laut Reporterin vor Ort gelegentlich ausgepfiffen. Einige Personen wurden in Handschallen abgeführt. Die Polizei ist nun dabei, aktiv den Dialog mit den Massnahmen-Gegnern zu suchen. Die Polizei sagt, erste Priorität sei es heute gewesen, dafür zu sorgen, dass die Demos - also Linke und Massnahmen-Gegner - nicht aufeinander treffen. Generell hat sich die Lage beruhigt und die Demonstranten haben sich zerstreut.



Massnahmengegner weggewiesen
Polizei kontrolliert Massnahmen-Gegner am Limmatquai und weist sie weg.
«Haben es den Faschos gezeigt!»

Abschlussrede am Helvetiaplatz: «Diese Demo war ein Meilenstein, wir haben es den Faschos gezeigt!»
Stadtpolizei empfiehlt, Innenstadt grossräumig zu umfahren
Wegen diverser Polizeieinsätze seien der öffentliche und der individuelle Verkehr zurzeit stark eingeschränkt.
Notausgänge am Zürcher HB verschlossen
Offenbar hat die Stadtpolizei zur Eindämmung der Demonstration auch die Notausgänge am Hauptbahnhof Zürich verschlossen.
Demo-Gruppen treffen sich an der Langstrasse
Die Demonstrantinnen und Demonstranten sind an der Langstrasse, wo sie sich mit einer anderen Gruppe von Protestierenden zusammengetan haben.

Demonstranten wieder beim Landesmuseum
Ein Teil der Demonstranten ist anscheinend wieder zum Ausgangspunkt der Demo beim Landesmuseum zurückgekehrt.

Tram mit «ACAB» besprüht
Demonstrierende haben ein Tram mit 1312 besprüht. Die Zahlenfolge steht für ACAB, die Abkürzung steht für «All Cops are Bastards» (alle Polizisten sind Bastarde).

Passanten helfen Polizei
Am Limmatquai haben Demonstrierende offenbar Stühle von Restaurants auf die Strasse geworfen, um die Einsatzfahrzeuge der Polizei zu behindern. Die Sitzgelegenheiten wurden aber von Passanten sofort wieder zur Seite geräumt.

Demonstranten liefern sich Katz- und Maus-Spiel mit der Polizei
Mittlerweile haben sich die Demonstrierenden anscheinend in der Stadt verteilt und liefern sich ein regelrechtes Katz- und Maus-Spiel mit den Einsatzkräften. Ein Video zeigt Polizisten, die einer Gruppe Demonstranten hinterherrennen.
Polizei setzt Gummischrot und Tränengas ein
Videos auf Twitter zeigen, wie die Einsatzkräfte an der Lagerstrasse Gummischrot und Pfefferspray einsetzen, um die Demonstranten an einem Durchbrechen der Strassensperre zu hindern.
Die Stadtpolizei bestätigt den Einsatz auf Twitter.
Bahnhofsplatz wieder frei
Der Bahnhofsplatz sei mittlerweile wieder frei, jedoch könne es in der Innenstadt zu weiteren Verkehrsbehinderungen kommen, da der Demozug nun dorthin unterwegs sei.
Demonstranten zünden Rauchpetarden und Böller
Der Protestzug ist auf der Sihlstrasse unterwegs in Richtung Talacker. Vereinzelt werden Rauchpetarden und Böller gezündet, die Polizei setzt Wasserwerfer ein.

Weitere Gruppe unterwegs zum Limmatplatz
Die Demonstrantinnen und Demonstranten, die sich zu Beginn vor dem Landesmuseum versammelt haben, sind unterwegs in Richtung Limmatplatz.
Polizei toleriert Abmarsch via Postbrücke
Mit Lautsprechern informiert die Polizei die Gruppe von Demonstrierenden am Escherbrunnen, dass ein Abmarsch in den Kreis 4 via Postbrücke von den Einsatzkräften toleriert werde. Die Demonstration setzt sich darauhin in diese Richtung in Bewegung.

Demonstranten bei Escherbrunnen eingekesselt
Die Gruppe von Protestierenden beim Escherbrunnen sitzt offenbar fest, alle Zugangsstrassen sind versperrt.

Rechtsextreme in der Altstadt
Wie die Stadtpolizei auf Twitter schreibt, habe man in der Altstadt eine gewaltbereite Personengruppe angehalten. Mehrere Personen, die der rechtsextremen Szene angehören, seien für weitere Abklärungen auf die Polizeiwache gebracht worden.
Zweite Gegendemo am Escherbrunnen
Wie zuvor angekündigt hat sich ein zweiter Teil der Gegendemonstration beim Escherbrunnen versammelt.

Von den Massnahmen-Kritikern, die ebenfalls eine Grossdemo angekündigt haben, sind erst vereinzelte Teilnehmer vor Ort.
