Zürich: Linksautonome wollen SVP-Jubiläumsfeier stören

Aktualisiert

ZürichLinksautonome wollen SVP-Jubiläumsfeier stören

«Kein Galaanlass für die SVP!», fordern Linksautonome und rufen zur Störung der 100-Jahr-Feier der Zürcher SVP im Kongresshaus auf. Polizei und Security sind gewappnet.

rom
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Mit diesem Plakat rufen Linksradikale zur Störung der SVP-Jubiläumsfeier auf.

Mit diesem Plakat rufen Linksradikale zur Störung der SVP-Jubiläumsfeier auf.

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Stein des Anstosses ist die Jubiläumsfeier 100 Jahre SVP Kanton Zürich, die am Sonntag, 19. März 2017, im Zürcher Kongresshaus stattfindet.

Stein des Anstosses ist die Jubiläumsfeier 100 Jahre SVP Kanton Zürich, die am Sonntag, 19. März 2017, im Zürcher Kongresshaus stattfindet.

Keystone/Steffen Schmidt
Die Anwesenden kriegen dort zahlreiche Ansprachen und lüpfige Musik auf die Ohren.

Die Anwesenden kriegen dort zahlreiche Ansprachen und lüpfige Musik auf die Ohren.

Linksautonome wollen der SVP am 18./19. März «das ganze Wochenende vermiesen». Das jedenfalls war gemäss Aufrufen im Internet der Plan. Am 18. März in Bern wird dies schon mal nicht mehr nötig sein, denn die Demo gegen die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative wurde aus Angst vor Krawallen abgesagt.

Was den Autonomen noch bleibt, ist die Störung der Jubiläumsfeier 100 Jahre SVP Kanton Zürich am 19. März im Zürcher Kongresshaus. «Alle auf den Bürkliplatz! Gemeinsam gegen Neoliberalismus, rechte Hetze und Rassismus! Kein Galaanlass für die SVP!», schreibt Antifarally dazu auf Facebook. Treffpunkt ist um 13 Uhr bei der Tramhaltestelle Bürkliplatz, also ganz in der Nähe des Kongresshauses.

«Ich bedaure dies sehr»

Bei der SVP weiss man von der geplanten Störaktion: «Ich bedaure dies sehr», sagt Kurt Zollinger, Präsident des Organisationskomitees. «Man will uns einschüchtern, aber eine Absage des Anlasses kommt für uns nicht infrage.» Man nehme die Ankündigung jedoch ernst. «Wir sind uns ja von der Albisgüetli-Tagung Anfeindungen gewöhnt und haben ein entsprechendes Sicherheitsdispositiv aufgezogen.»

Auch die Stadtpolizei Zürich beurteilt die Situation mit Blick auf die neuste Entwicklung laufend neu, wie Sprecherin Judith Hödl sagt: «Wir werden ein entsprechendes Aufgebot bereithalten, um auf Störaktionen reagieren zu können.» Grundsätzlich sei im Kongresshaus aber die SVP für die Sicherheit verantwortlich.

Im Unterschied zum Albisgüetli handelt es sich laut OK-Präsident Zollinger sowieso nicht um eine «hochpolitische» Parteiveranstaltung, sondern um eine Jubiläumsfeier, «zu der jedermann herzlich eingeladen ist – und dies, ebenfalls im Gegensatz zum Albisgüetli, gratis».

Lüpfige Ländler-Musik

Eingestimmt werden die Anwesenden von der «Superländlerkapelle» Carlo Brunner. Danach kriegen sie unter anderem Ansprachen von Alt-Bundesrat und SVP-Chefstratege Christoph Blocher sowie von SP-Regierungspräsident Mario Fehr zu hören. Überdies wird Christoph Mörgeli aus der 100-jährigen Parteigeschichte erzählen und sein Buch vorstellen. Danach heisst es «Hoch die Tassen!» beim offerierten Apéro.

Dass SVP-Anlässe Zielscheibe von Störaktionen sind, kommt immer wieder mal vor. Das weiss Zollinger selber nur zu gut: 2011 wurde er vor der Albisgütli-Tagung angegriffen, am selben Abend, als Hans Fehr nach einer Attacke sogar ins Spital musste. Die letzte grössere Störaktion ereignete sich 2015: Damals warfen linke Chaoten Nebelpetarden gegen einen Wahlkampfanlass der SVP im Zürcher Hauptbahnhof.

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