ZentralschweizLittering hat die Skipisten erreicht
Abfall landet immer öfter auf der Skipiste und in den Bergbahnen. Deshalb sind nun Anti-Littering-Botschafter auf Zentralschweizer Skipisten unterwegs.
- von
- gwa
Nicht nur im Sommer auf öffentlichen Plätzen gibt es Littering – Güsel wird auch in Skigebieten und Bergregionen liegengelassen. Um Wintersportler auf das Problem aufmerksam zu machen, sind deshalb in Zentralschweizer Skigebieten Anti-Littering-Botschafter unterwegs.
«Die Hotspots sind vor allem bei den Berg- und Talstationen, wo die Leute für den Skilift anstehen oder auf andere Wintersportler warten», sagt Nora Steimer, Geschäftsleiterin der IG saubere Umwelt (IGSU). Aber auch auf der Piste landet laut Steimer immer wieder Müll. «Es kommt auch vor, dass der Abfall fallen gelassen wird, während man auf dem Sessellift sitzt.» Weggeworfen werden vor allem Essensverpackungen, Zigarettenstummel oder auch Taschentücher.
Selten negative Reaktionen
Momentan ist die Litteringsituation laut Steimer stabil. Von der IGSU durchgeführte Umfragen würden aber zeigen, dass herumliegender Abfall das Wohlbefinden und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigt. Auf der Ibergeregg, der Rigi, dem Stoos und im Gebiet Sattel-Hochstuckli sind deshalb im März die IGSU-Botschafter unterwegs und ermuntern die Berggänger, ihren Güsel korrekt zu entsorgen.
Unterwegs sind sie jeweils mit Recycling-Snowmobiles in kleinen Teams an verschiedenen Standorten wie den Berg- und Talstationen oder bei den Bergbeizen. «Wir sprechen die Wintersportler an und sensibilisieren sie auf das Thema», sagt Steimer. Die meisten Leute reagieren gemäss der IGSU-Geschäftsleiterin positiv. «Es gibt auch negative Reaktionen. Die sind aber sehr selten», sagt sie.
Darüber freut sich etwa Robert Lumpert, der Geschäftsführer des Zweckverbands Kehrichtentsorgung Region Innerschwyz. Er verspricht sich viel vom Einsatz der Botschafter: «Sie machen das Sorge-Tragen zur Umwelt zu einem populären Verhalten.»
Besucher «erziehen» kommt schlecht an
Froh über den Besuch ist man auch im Skigebiet Sattel-Hochstuckli: «Die Arbeit der Botschafter hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert – gerade auch im Rahmen unseres aktuellen Nachhaltigkeitsprojekts», sagt Gerold von Rickenbach, Leiter Technik, Betrieb und Infrastruktur bei der Sattel-Hochstuckli AG. «Sie machen das auf eine offene und gute Art.» Ihre Herangehensweise sei besonders wertvoll, denn: «Macht man das auf die falsche Weise, funktioniert das nicht. Die Besucher lassen sich nicht gerne ‹erziehen›. Das kommt schlecht an», sagt er.
Um den liegen geblieben Abfall zu beseitigen, betreibt man im Skigebiet viel Aufwand. Zwar erhebe man keine Zahlen dazu, zusammengezählt sei jedoch ein Mitarbeiter «etwas mehr als einen Monat des Jahres» mit der Beseitigung von Littering-Rückständen beschäftigt.