Nach Final in BaselLiverpool-Fans lassen Auto zwei Monate lang stehen
Sie kamen, um sich den Europa-League-Final gegen Sevilla im St.-Jakob-Park anzusehen. Doch bei der Rückreise haben zwei Liverpool-Fans etwas vergessen: ihr Auto.
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Der silberne Vauxhall Astra steht schon seit über zwei Monaten in der Freiburgerstrasse vor dem Grenzübergang Otterbach in Basel. Laut der englischen Zeitung «Liverpool Echo» wurde Marco Ciello (30), ein in Basel arbeitender Deutscher aus Weil am Rhein, zuerst auf das Auto aufmerksam. Er habe beobachtet, wie am 18. Mai, dem Tag des Europa-League-Finals, um 7.30 Uhr zwei Männer in Liverpool-Trikots aus dem Auto ausgestiegen seien. Als es zwei Monate später noch da stand, sei er stutzig geworden.
Die Zeitung schreibt von einem Mysterium, denn von den Fahrzeughaltern fehlt bisher jede Spur.
Den Beamten am Grenzübergang ist das Fahrzeug auch aufgefallen. Ein deutscher Grenzwächter muss lachen, als er darauf angesprochen wird, dass das Auto schon seit dem EL-Final da stehen soll. «Ich bin erst seit einer Woche hier stationiert. So lange steht die Karre schon da», erzählt er schmunzelnd. Er fragt bei den Schweizer Kollegen nach, doch die verweisen auf die Polizei. Gesehen haben sie das englische Auto aber auch schon.
Zeugen bestätigen Parkdauer
Die beiden Angestellten vom Snack-&-Change-Laden neben dem Parkplatz wundern sich über das langfristig abgestellte Auto. «Das steht sicher schon seit Monaten da. Ich dachte, das hätte die Grenzwache da abgestellt», sagt Ana-Isabel (53). An den genauen Zeitpunkt, an dem das mysteriöse Auto parkiert wurde, könne sie sich aber nicht erinnern.
«Das steht seit dem Final da», ist sich ihre Kollegin Claudia (44) sicher. Sie parkiert ihr eigenes Auto normalerweise auf dem Parkplatz. Sie und ihre Chefin hätten die Grenzwächter auch schon wegen dem Auto angesprochen, konnten aber ebenfalls keine Details in Erfahrung bringen. Gross stören würde sie das Auto zwar nicht, den Parkplatz hätte sie aber gerne wieder frei.
Nicht abgeschleppt
Eigentlich darf man auf dem Parkplatz laut Beschilderung nur 30 Minuten parkieren. Dafür verantwortlich zu fühlen scheint sich aber niemand. «Ich finde das komisch. Auf den blauen Parkplätzen wird immer gleich abgeschleppt», sagt Claudia, auf die Blaue Zone in der Freiburgerstrasse deutend. Im Fall des silbernen Engländers würde aber nichts gemacht.
«Wenn die Kantonspolizei solche Fahrzeuge feststellt, macht sie Abklärungen namentlich zu den Halterinnen und Haltern», sagt Martin Schütz, Sprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements. Diese müssten sich dann bei der Polizei melden. Täten sie dies nicht innert 90 Tagen, würde das Auto je nach Wert verkauft oder verschrottet.
Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wollte er den vorliegenden Fall aber nicht kommentieren.