VulkanascheLondon Heathrow droht die Schliessung
Londons internationaler Flughafen Heathrow muss wegen der Aschewolke aus Island möglicherweise ab Sonntag gesperrt werden und könnte dies länger bleiben. Deutschland gibt Entwarnung.
Das britische Verkehrsministerium teilte am Samstag mit, es sei damit zu rechnen, dass der Luftraum in Teilen des Landes bis Dienstag nicht genutzt werden könne.
Davon sei vor allem der Südosten betroffen, wo auch Heathrow liegt. Das Amt machte keine Angaben, bis wann mit der Entscheidung der zuständigen Luftfahrtbehörde zu rechnen ist.
Aschewolke-Vorhersagen im Internet
Verkehrsminister Philip Hammand kündigte aber am Samstag an, die Vorhersagen für die Aschewolke ab sofort fünf Tage im voraus auf der Internetseite des Wetterdienstes zu veröffentlichen. Bislang galten die Prognosen nur für 18 Stunden. Die britische Regierung verwies bei ihrer Warnung auf die anhaltende Aktivität des isländischen Vulkans und die Wetterlage. «Wenn der Vulkan weiterhin die derzeitigen Mengen ausspuckt, besteht das Risiko für Sperrungen im britischen Luftraum», hiess es in der Erklärung.
Entspannung in Deutschland
Entgegen erster Befürchtungen wird es wohl vorerst keine neue Sperrung des deutschen Luftraums wegen Vulkanasche aus Island geben. Wie der Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS), Axel Raab, am Samstagabend dem DAPD sagte, hat sich die Lage etwas entspannt. Bis einschliesslich Dienstag sei nicht mit einer Beeinträchtigung des Luftverkehrs zu rechnen, sagte er unter Hinweis auf neue Informationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine SonntagsZeitung» berichtet, zu Beginn der neuen Woche könnten abermals wegen der Vulkanasche Flughäfen geschlossen werden. Demnach bestätigte die DFS der Zeitung entsprechende Hinweise des Deutschen Wetterdienstes, wonach von Montag an mit einer erhöhten Konzentration von Vulkanasche im deutschen Flugraum zu rechnen sei. Dann sei eine Sperrung einiger oder aller deutschen Flughäfen von Montagabend 20.00 Uhr an bis zum Mittwoch zu erwarten, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Luftfahrt-Kreise.
Für Sonntag sind getrennte Messflüge der Lufthansa und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) geplant. DLR-Sprecher Andreas Schütz sagte dem DAPD, gegenwärtig sei geplant, ein Messflugzeug des DLR starten zu lassen. Das werde aber kurzfristig in Abstimmung mit den Vorhersagen zur Vulkanasche und zur Wetterlage entschieden. Das Flugzeug solle am Sonntag starten, wenn das wegen der aktuell regnerischen Wetterlage nicht möglich sei, dann am Montag.
Die Lufthansa kündigte für Sonntag ebenfalls einen Messflug an, der in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut Mainz erfolgen soll. Ein dafür speziell ausgerüsteter Airbus A340-600 soll um 09.00 Uhr vom Frankfurter Flughafen starten und danach mehrere Stunden Messdaten zur Konzentration der Vulkanasche über Europa sammeln, wie die Lufthansa am Samstagabend mitteilte.
(sda)