Türsteher erstochenM.M. muss für seine Tat 14 Jahre ins Gefängnis
Weil M.M.* einen Türsteher mit einer Schere getötet hat, wurde er nun zu 14 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Ausserdem wurde er des Landes verwiesen.
- von
- cho

Ein Türsteher des Dead Ends verlor im Dezember 2016 vor dem Club sein Leben. Nun wurde der Täter verurteilt.
Das Regionalgericht Bern-Mittelland hat den 34-jährigen Somalier M.M.* zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Das fünfköpfige Kollegialgericht kam zum Schluss, der Mann habe im Dezember 2016 P.B.*, den Türsteher des Berner «Dead End»-Nachtclubs, vorsätzlich getötet.
Die Richter folgten damit nicht den Ausführungen von M.M., der am Dienstag bei Prozessbeginn von einem Unfall gesprochen hatte. Die Richter stützten die Anklage, die sagte, ein Angriff des Somaliers mit einer Schere habe den Tod des 32-jährigen P.B. verursacht. Laut dem rechtsmedizinischen Gutachten stach der Mann insgesamt sieben Mal mit der Schere zu, wobei er unter anderem den Hirnstamm sowie die Lunge des Schweizers verletzte.
Drogen im Spiel
Der Vorfall ereignete sich am 4. Dezember. Gegen acht Uhr wollte M.M. noch ins Dead End – der Türsteher verweigerte ihm jedoch den Eintritt. M.M. wurde laut und beleidigte den Türsteher, entfernte sich jedoch nach einigen Minuten Richtung Tiefenaustrasse.
Im Dezember wurde P.B. auf der Strasse mit einer Schere getötet. Bei Prozessbeginn war auch seine Mutter anwesend.
P.B., der privat im Ausgang war, im Dead End jedoch ebenfalls als Türsteher arbeitete, hatte die Situation verfolgt und ging M.M. hinterher. Auf dem Fussgängerstreifen bei der Neubrückstrasse kam es schliesslich zum Handgemenge, wo P.B. schwer verletzt wurde. Trotz sofortiger Notoperation, erlag der Mann seinen Verletzungen. M.M. wurde einige Tage später in der Westschweiz gefasst.
Laut eigenen Aussagen hatte M.M. in jener Nacht einen regelrechten Drogencocktail intus. So will er Kokain, MDMA, LSD, Alkohol und Marihuana konsumiert haben. «Ich war seit vier Nächten wach» und «Ich war wie ein Tier» gab er am Dienstag vor den Richtern zu Protokoll. P.B. hatte laut den Gerichtsmedizinern an jenem Abend auch Drogen konsumiert. So wiesen die Wissenschaftler Spuren von Kokain und Benzodiazepine in seinem Blut nach.
Landesverweis von 14 Jahren
M.M., der seit 2008 in der Schweiz lebt und den Status eines vorläufig Aufgenommenen hat, ist immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Er wurde vom Berner Gericht am Freitag unter anderen auch der Brandstiftung und der Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte schuldig gesprochen. Das Gericht sprach am Freitag auch einen Landesverweis von 14 Jahren aus.
* Name der Redaktion bekannt
+++ Update folgt... +++ (cho/sda)