Mächtige Konservative machen gegen Bush mobil
US-Präsident George W. Bush hat einen seiner wichtigsten politischen Unterstützer verloren. Der Führer der konservativen Bewegung in den USA, der Publizist Richard Viguerie, forderte am Sonntag seine Gefolgschaft auf, nicht mehr für die Republikaner zu stimmen.
Viguerie schrieb in einem langen Beitrag für die Sonntagsausgabe der «Washington Post», er und seine Anhänger hätten vom Präsidenten und seinen Republikanern im Kongress «die Nase gestrichen voll».
Er forderte seine Gefolgschaft auf, eine eigene Bewegung zu gründen, bei der Kongresswahl im November nicht für die Republikaner zu stimmen und die Spendensammlungen für die Partei einzustellen. Viguerie trug 1980 massgeblich zum Sieg von Ronald Reagan und 2000 zu dem von Bush bei der Präsidentschaftswahl bei.
Bushs Ansehen auf dem Tiefstand
Vigueries öffentlicher Aufruf sechs Monate vor den Kongresswahlen im November dürfte Bush weiter in Bedrängnis bringen. Laut einer vor einigen Tagen veröffentlichten Umfrage stieg die ablehnende Haltung von Republikaner-Wählern gegenüber seiner Amtsführung innerhalb nur eines Monats von 16 auf 30 Prozent.
Besonders mit seiner Einwanderungspolitik machte sich Bush beim ultrakonservativen Flügel der Republikaner in jüngster Zeit unbeliebt.
Viguerie schrieb, Bush habe die Unterstützung der Konservativen mit einem «Plan zur Amnestierung illegaler Einwanderer» belohnt. Der Präsident rede lediglich wie ein Konservativer, um Wählerstimmen einzuheimsen, er habe aber nie wie ein Konservativer regiert. (sda)