Umfrage bei JugendlichenMädchen leiden stärker unter Corona als Buben
Über 400 Jugendliche aus dem Kanton Bern wurden zu ihrem Leben mit Covid-19 befragt. Deutlich über die Hälfte gibt ab, dass es ihnen wegen der Pandemie schlechter geht.
- von
- cho/rc
Darum gehts
Eine Umfrage mit Jugendlichen aus dem Kanton Bern zeigt: Schülerinnen und Schüler leiden unter der Corona-Situation.
Mädchen etwas stärker als Jungen.
Zudem empfinden ältere Jugendliche die Belastung als stärker als jüngere.
Die Fachstelle für Suchtprävention Blaues Kreuz hat in diesem Jahr 412 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler aus dem Kanton Bern zu ihrer persönlichen Situation befragt. Dabei gaben 62 Prozent der Befragten an, dass es ihnen seit Ausbruch der Pandemie schlechter gehe als zuvor. Die Auswertung der Umfrage zeigt zudem, dass Mädchen stärker unter Covid leiden: Konkret gaben 72 Prozent der weiblichen und 54 Prozent der männlichen Befragten an, unter der Pandemie zu leiden. So setze ihnen beispielsweise die Maskenpflicht in der Schule, der reduzierte Kontakt mit Freunden sowie die generellen Einschränkungen zu. Die Statistik zeigt zudem, dass es den Befragten schlechter geht, je älter sie sind: während 62 Prozent Befragte der 7. Klassen angaben zu leiden, waren es in den 9. Klassen 73 Prozent.
Die Befragung der Lernenden erfolgte im Rahmen des Wettbewerbs «Drogenfrei», welcher vom Blauen Kreuz organisiert wird. Der Klassenwettbewerb bietet den Lehrpersonen eine einfache Möglichkeit, gerade auch während der Corona-Zeit, über Drogen zu sprechen, sagt Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz: «Dies ist von hoher Relevanz, da die letztjährige Auswertung gezeigt hat, dass der regelmässige Alkohol- und Tabakkonsum bei Jugendlichen gestiegen ist».
Anreize auf Verzicht
966 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler beteiligen sich dieses Jahr am Wettbewerb «Drogenfrei». Die Aktion wird jährlich vom Blauen Kreuz Bern Solothurn und Freiburg durchgeführt, um Jugendliche für die Thematik zu sensibilisieren und Lehrpersonen mit praxisorientiertem Unterrichtsmaterial zu Alkohol-, Tabak-, E-Zigarette- und Cannabiskonsum zu versorgen. Zudem werden teilweise auch die Erziehungsberechtigten in den Prozess eingebunden. Während der Wettbewerbsphase verzichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf, die erwähnten Substanzen zu konsumieren. Es winkt ein finanzieller Anreiz von bis zu 300 Franken pro Klasse.