Mädchen mussten Schutzgeld an Jugendliche zahlen
Drei Jugendliche terrorisierten in Kriens seit Monaten drei Mädchen und forderten «Schutzgeld» von ihnen.
Die Fälle werden nun von der Jugendanwaltschaft untersucht, heisst es in einer Mitteilung der Luzerner Strafuntersuchungsbehörden vom Mittwoch. Die Tat hat laut ersten Ermittlungen keinen sexuellen Hintergrund.
Ausgelöst hat die Untersuchung ein Lehrer der sechsten Klasse in der Gemeindeschule Kriens. Ihm war aufgefallen, dass sich ein Mädchen merkwürdig verhielt. Unter anderem machte es die Hausaufgaben nicht und blieb dem Unterricht fern, wie der Rektor der Schule, Noldi Huber, erklärte.
Gespräche mit der Schulsozialarbeiterin und polizeiliche Ermittlungen ergaben, dass das 13-jährige Mädchen von Mitgliedern einer Jugendbande bedroht, mit einer «Kopfnuss» geschlagen und erpresst worden ist. Auch zwei andere Mädchen sind bedroht worden.
In zwei Fällen kam es zu Schutzgeldzahlungen von mehreren hundert Franken. Der Informationsbeauftragte der Strafuntersuchungsbehörden, Simon Kopp, sagte, es gebe keine Hinweise, dass sexuelle Übergriffe thematisiert oder durchgeführt worden sind.
Drei Mitglieder der Bande haben zudem in der Nacht auf den 4. November mehrere Gebäude der Gemeinde Kriens mit Sprayereien verschmiert. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 12.000 Franken.
Die Täter sind zwischen 13 und 16 Jahren alt und stammen aus Algerien, Mazedonien, zwei aus Serbien und der Schweiz. Die Fälle werden nun von der Jugendanwaltschaft untersucht. (dapd)