Finger weg von CarbsMänner, die Früchte essen, riechen besser
Wer miteinander leben will, sollte sich riechen können. Und das nicht nur im übertragenen Sinn. Wie sich das anstellen lässt, zeigt eine neue Studie.
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«Wasche dich nicht, ich komme» – das soll Napoleon seiner geliebten Joséphine geschrieben haben, kurz bevor er von seinem Ägyptenfeldzug zurückkehrte. Offenbar wollte er nichts lieber riechen als den ungetrübten Körpergeruch seiner Frau.
Tatsächlich geht es in der Liebe häufig der Nase nach. Schliesslich verrät sie uns unterbewusst, ob der Genpool des Gegenübers zu dem eigenen passt oder ob dieser glücklich ist. Männern gibt sie ausserdem Aufschluss darüber, ob sich eine Frau in der fruchtbaren Phase ihres Zyklus befindet. Napoleon hatte also ganz recht.
Nase weiss, wer attraktiv ist
Forscher um Andrea Zuniga von der Macquarie University in Sydney haben jetzt erneut das Leistungsvermögen des menschlichen Geruchssinns unter Beweis gestellt. In ihrer im Fachjournal «Evolution and Human Behavior» vorgestellten Studie haben sie untersucht, welchen Einfluss sogenannte Carotinoide (siehe Box) auf den Körpergeruch von Männern haben.
Dafür liessen sie eine Reihe von Frauen an Schweissproben von Männern schnuppern, die zuvor detailliert notiert hatten, was sie zu sich genommen hatten. Die Schnüfflerinnen mussten die Duftnoten dann bewerten.
Ergebnis: Die Männer, die viele Früchte und Gemüse gegessen hatten sowie überschaubare Mengen an Fleisch, Fett, Eiern und Tofu, rochen laut Aussage der Probandinnen deutlich besser als jene, die viele Kohlenhydrate zu sich genommen hatten. Den Low-Carb-Essern attestierten die Testerinnen einen blumigen und fruchtigen Duft. Sie fanden die Männer ungesehen attraktiver. Den Geruch der Kohlenhydrate-Liebhaber hingegen beschrieben sie als weniger angenehm.
Was sind Carotinoide?
Carotinoide gehören zu der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die für den Menschen als nicht essentiell, aber als gesundheitsfördernd gelten. Es handelt sich dabei um fettlösliche Farbpigmente, die in den Chromoplasten der pflanzlichen Organismen vorkommen und vielen Pflanzen und Früchten ihre gelbe bis rötliche Farbe verleihen. Am bekanntesten ist sicherlich das Beta-Carotin, dem Rüebli ihren orangen Farbton verdanken.
Nimmt der Mensch sehr viele Carotinoide auf, lagert sie der Körper ein, unter anderem in der Leber, im Fettgewebe, aber auch in der Haut. Werden die Stoffe über einen längeren Zeitraum eingenommen, kann es zu sichtbaren orangebraunen Farbnuancen der Haut kommen. Fachleute sprechen dann von Carotinodermie.