Gefängnis LimmattalMagdici verursachte bei der Flucht fast einen Unfall
Die ehemalige Gefängnisaufseherin Angela Magdici ist mit ihrem BMW X1 unweit des Gefängnisses fast mit einem anderen Auto zusammengeprallt.
- von
- kün
In der Anklageschrift gegen Angela Magdici, die dem «Tages-Anzeiger» vorliegt, wird die Flucht der Gefängnisaufseherin und des Häftlings Hassan Kiko aus dem Gefängnis Limmattal beschrieben.
Kurz vor Mitternacht ging Angela Magdici zu Hassans Zelle und befreite den 27-jährigen Syrer. Magdici fuhr später ganz in der Nähe des Gefängnis eine Verkehrsinsel auf der Gegenfahrbahn um und kollidierte fast mit einem korrekt fahrenden Auto. Sie hatte dabei den Wagen um lediglich ein bis maximal zwei Sekunden verfehlt.
Neues Handy, Geld und Kontakte
Die Flüchtenden fuhren zum Treffpunkt beim Bahnhof Dietikon, wo zwei Freunde von Hassan warteten und ihnen ein Mobiltelefon für die Flucht gaben. Die Freunde gaben ihnen später auch einige hundert Franken sowie eine Kontaktadresse in Italien.
Am 9. Februar um 3 Uhr morgens überquerten die Flüchtenden die Schweizer Grenze und fuhren nach Covo. Dort blieben sie rund zwei Wochen. Danach zogen sie weiter in die benachbarte Stadt Romano di Lombardia, wo sie am 25. März in einer gemieteten Wohnung verhaftet wurden.
Anklage wegen Beinahe-Unfall
Angela Magdici soll für die Flucht eine teilbedingte Strafe von 27 Monaten erhalten, wovon sie sieben Monate absitzen muss. Dies verlangt die Staatsanwältin. Sie hat Angela Magdici neben Entweichenlassen von Gefangenen und Begünstigung auch noch wegen vorsätzlich grober Verkehrsregelverletzung im Fall des Beinahe-Unfalls angeklagt. Hassan Kiko, der die Aufseherin zur gemeinsamen Flucht angestiftet hat, soll sechs Monate unbedingt erhalten.
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