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Magnolien sterben aus

Einer der ältesten Blütenpflanzen der Erde drohen unwiederbringliche Verluste: Mehr als die Hälfte aller wilden Magnolienarten weltweit sind einer britischen Untersuchung zufolge vom Aussterben bedroht.

Die Rote Liste der Magnoliengewächse führt 131 von insgesamt 245 Arten als gefährdet, wie die Universität Bournemouth am Donnerstag mitteilte. Grundlage ist eine ausführliche Kartierung der Magnolien weltweit. Als Hauptursachen der Bedrohung nennt die Liste die Zerstörung der natürlichen Lebensräume der Magnolien für die Landwirtschaft sowie deren übermässige Ausbeutung.

"Es besteht die grosse Gefahr, dass diese Arten aussterben, wenn wir nicht sofort handeln", warnte Listen-Mitautorin Sara Oldfield von der Organisation Botanic Gardens Conservation International. "Das wäre eine Tragödie, nicht nur wegen ihrer Bedeutung für lokale Existenzgrundlagen. Wir würden einige wundervolle Bäume für immer verlieren."

Magnolien gehören zu den ältesten Blütenpflanzen der Erde und werden seit langem vom Menschen kultiviert. Einige Exemplare in chinesischen Tempeln werden auf ein Alter von bis zu 800 Jahren geschätzt. Wilde Magnolien gelten als hochempfindliche Gradmesser für den ökologischen Zustand der Wälder, in denen sie wachsen.

In China, wo mehr als 40 Prozent aller bekannten Magnolienarten heimisch sind, droht der Roten Liste zufolge jeder zweiten Art das Aussterben. Auch in Nord- und Südamerika, wo Magnolien ebenfalls wild wachsen, sehe es nicht besser aus.

Auf dem nächsten Weltkongress der Botanischen Gärten im chinesischen Wuhan (16.-20. April) wollen sich die Naturschützer einen Überblick über den Bestand bedrohter Magnolien in den botanischen Sammlungen weltweit verschaffen.

(sda)

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