Von Rang 240 auf 75: Mahut wird in einem Monat vom Bettler zum König

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Von Rang 240 auf 75Mahut wird in einem Monat vom Bettler zum König

Nicolas Mahut (31) ist der grosse Gewinner des ATP-Turniers von Newport. Der Franzose gewann an der Hall of Fame-Stätte Einzel und Doppel und krönte damit ein seltenes Comeback.

Weil es am Samstag geregnet hatte, wartete auf Mahut am französischen Nationalfeiertag ein Mammutprogramm. Zuerst besiegte er im Einzel-Halbfinal Michael Russell klar, im Endspiel stand er dann dem unverwüstlichen Lleyton Hewitt gegenüber, der am Vormittag Aufschlag-Kanonier John Isner niedergerungen hatte. Der Australier servierte bei 7:5, 5:4 zum Match, zeigte dann aber Nerven und knapp eine Stunde später durfte Mahut über seinen zweiten Turniersieg jubeln. Den ersten hatte er beim Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Rosmalen gegen Stanislas Wawrinka errungen. «Es ist wie ein Traum», so Mahut.

Treffender hätte er dies nicht umschreiben können. Als die Rasensaison begonnen hatte, war Mahut im Bereich von Platz 240 klassiert und hatte mit seinem Coach nur ein Ziel ausgegeben: Er wollte so gute Resultate erzielen, dass er beim US Open wenigstens die Qualifikation erreichen würde. Nun, zwei Turniersiege später, belegt er Rang 75 im Hauptfeld und hat sich die Teilnahme an den nächsten vier Majors gesichert, notabene.

Mahut kann lange spielen

Nach dem Einzeltriumph wären theoretisch am gleichen Tag noch Halbfinal und Final im Doppel im Programm gestanden. Zweifel an seiner Ausdauer zerstreute Mahut lakonisch. «Sie wissen ja, dass ich lange spielen kann», sagte der unglückliche Verlierer des längsten Tennismatches aller Zeiten (68:70 im fünften Satz gegen John Isner nach über elf Stunden). Ganz so lange musste er nicht ausharren, weil in Newport kein Flutlicht vorhanden ist. So wurde nach gewonnenem Doppel-Halbfinal (mit Edouard Roger-Vasselin) das Endspiel auf Montag verschoben. Mahut gewann auch dieses. (si)

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