Mailand: Terrorverdächtiger entführt?

Aktualisiert

Mailand: Terrorverdächtiger entführt?

Nach dem Verschwinden eines islamischen Terrorverdächtigen aus Mailand prüft die italienische Justiz laut Medienberichten, ob US-Geheimdienstbeamte den Mann entführt haben.

Der Abu Omar genannte Imam war im Februar 2003 verschwunden. Laut einem Bericht der Zeitung «Corriere de la Sera» rief der Mann rund ein Jahr später seine in Mailand verbliebene Frau an und sagte ihr, er sei von italienischen und amerikanischen Geheimdienstbeamten nach Ägypten verschleppt und dort in einem Gefängnis gefoltert worden. Seither fehle von Abu Omar jede Spur.

Die Zeitung berief sich auf ein Abhörprotokoll des Telefongesprächs. Der Mailänder Staatsanwalt Armando Spataro untersuche nun eine mögliche Verwicklung der USA in den Fall, berichtete der «Corriere de la Sera» weiter. So habe Spataro in der vergangenen Woche einen gemeinsamen Luftwaffenstützpunkt der italienischen und der amerikanischen Streitkräfte in Aviano aufgesucht, um Dokumente über den Einsatz von Flugzeugen oder Fahrzeugen des Stützpunkts zum fraglichen Zeitpunkt einzusehen. Spataro bestätigte der Nachrichtenagentur AP auf Anfrage, dass er den Stützpunkt besucht habe, wollte sich zur Natur der Ermittlungen aber nicht äussern. (dapd)

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