Obergericht ZürichMann (21) fuhr Polizistin fast tot – Staatsanwalt klagt auf versuchten Mord
Das Bezirksgericht Zürich verurteilte einen 21-Jährigen wegen schwerer Körperverletzung zu über elf Jahren Gefängnis. Der Staatsanwalt legte jedoch Berufung gegen das Urteil ein.
Darum gehts
Als ein damals 18-Jähriger eine damals 38-jährige Polizistin mit seinem Auto anfuhr, verkeilte sich das Bein der Frau zwischen dem Vorderrad und dem Radhaus des Wagens.
Die Frau wurde 15 Meter mitgeschleift und lebensgefährlich verletzt.
Das Bezirksgericht verurteilte den Mann zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und drei Monaten.
Der Staatsanwalt legte jedoch Berufung gegen das Urteil ein. Er verlangte eine Anklage wegen versuchten Mordes und eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren.
Ein heute 21-Jähriger wurde vom Bezirksgericht Zürich im Januar 2022 wegen schwerer Körperverletzung und diverser Raserdelikte zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und drei Monaten verurteilt. Beide Parteien, Staatsanwalt und Angeklagter, legten Berufung gegen das Urteil ein. Am Montag kommt der Fall vor das Obergericht, wo er neu verhandelt wird.
Polizistin wurde 15 Meter vom Auto mitgeschleift
Die Tat ereignete sich im Februar 2020 gegen 23.05 Uhr auf dem Strichplatz in Zürich-Altstetten: Ein damals 18-jähriger Arbeitsloser fotografierte aus seinem Auto heraus diverse Prostituierte. Eine Sexarbeiterin wandte sich deshalb an die in Zivil gekleideten Sicherheitskräfte, darunter eine 38-jährige Polizistin.
Zusammen mit ihren Berufskollegen trat die Polizistin ans Auto des 18-Jährigen. Die Sicherheitskräfte forderten den Lenker auf, sein Fahrzeug auf einem Parkfeld abzustellen. Der 18-Jährige kam der Aufforderung aber nicht nach. Stattdessen fuhr er abrupt rückwärts und bremste ab. Dann legte er den Vorwärtsgang ein und gab Gas. Infolgedessen fuhr er die Polizistin an, welche auf der Fahrerseite stand. Dabei verkeilte sich das linke Bein der 38-Jährigen zwischen dem Vorderrad und dem Radhaus. Die Frau fiel zu Boden und wurde über 15 Meter vom Auto mitgeschleift, das mit einer Geschwindigkeit von knapp 40 km/h über den Platz rollte.
Staatsanwalt verlangte 16-jährige Freiheitsstrafe
Laut Anklageschrift überlebte die 38-Jährige die Tat nur knapp. Neben der gravierenden Beinverletzung erlitt die Polizistin auch eine schwere Kopfverletzung. Zeitlebens würde die Frau mit Schäden auf psychischer und physischer Ebene leben müssen. Der Staatsanwalt hatte wegen versuchten Mordes eine 16-jährige Haftstrafe verlangt, der Anwalt wollte eine Strafe von sechs Jahren. Diese sollte zugunsten einer Einweisung in das Massnahmenzentrum Uitikon ausgesetzt werden, wo der Beschuldigte eine Lehre machen könne.
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