Wegen RassendiskriminierungMann reicht Anzeige gegen Zürcher Bar «Gleis» ein
Letzte Woche wurde das Konzert eines österreichischen Musikers mit Rastalocken kurzfristig abgesagt. Nun hat ein Schweizer eine Klage gegen das Lokal «Gleis» eingereicht.
- von
- Anna Ehrensberger
Darum gehts
Das Konzert des österreichischen Musikers Mario Parizek in der Bar Gleis in Zürich wurde letzte Woche in letzter Minute abgesagt. Als Grund für dieses Vorgehen gab das «Gleis» an, dass sich einige Personen des Teams aufgrund des Problems der kulturellen Aneignung mit dem Auftritt nicht wohl fühlten. «Wir hatten und haben noch keine Haltung als Kollektiv zum Thema kulturelle Aneignung», erklärte das «Gleis» nach der Absage auf Facebook. «Auch wenn wir hinter dieser Entscheidung stehen, tut es uns leid, wenn wir dem Künstler seinen Auftritt verunmöglicht haben.»
Wie 20 Minuten weiss, hat nun ein Mann* bei der Zürcher Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen das Lokal eingereicht. Er wirft den Verantwortlichen vor, den Künstler aufgrund seiner Hautfarbe öffentlich diskriminiert und herabgesetzt zu haben. Das Konzept der kulturellen Aneignung basiere auf der Ideologie der «Reinheit der Kulturen» und sei dadurch eine «zutiefst rassistische Ideologie».
Wie die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft auf Anfrage bestätigt, ist eine entsprechende Anzeige eingegangen. «Der Inhalt der Anzeige und das weitere Vorgehen werden nun geprüft», sagt Sprecher Erich Wenzinger.
Strafverfahren auch gegen die Brasserie Lorraine
Auch gegen die Brasserie Lorraine ging wegen eines abgebrochenen Konzerts der Band Lauwarm eine Strafanzeige wegen Rassendiskriminierung ein. Die Junge SVP reichte diese Ende Juli ein. Wie am Dienstag bekannt wurde, läuft nun ein Strafverfahren der Berner Staatsanwaltschaft gegen eine unbekannte Täterschaft. Dies berichten die Today-Medien unter Berufung auf ein Schreiben, das der Redaktion vorliegt.
*Name der Redaktion bekannt
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