Wegen Rassendiskriminierung: Mann reicht Anzeige gegen Zürcher Bar «Gleis» ein

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Wegen RassendiskriminierungMann reicht Anzeige gegen Zürcher Bar «Gleis» ein

Letzte Woche wurde das Konzert eines österreichischen Musikers mit Rastalocken kurzfristig abgesagt. Nun hat ein Schweizer eine Klage gegen das Lokal «Gleis» eingereicht.

von
Anna Ehrensberger
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Nachdem die Bar Gleis den Auftritt von Mario Parizek kurzfristig abgesagt hatte, hat nun ein Mann eine Klage gegen die Bar eingereicht.

Nachdem die Bar Gleis den Auftritt von Mario Parizek kurzfristig abgesagt hatte, hat nun ein Mann eine Klage gegen die Bar eingereicht.

20min/Ela Çelik
Weil der Musiker Rastas trägt, fühlten sich, laut der Bar, einige Personen des Teams unwohl. 

Weil der Musiker Rastas trägt, fühlten sich, laut der Bar, einige Personen des Teams unwohl. 

Instagram/marioparizek
Der Anklagesteller wirft der Bar vor,  den Künstler aufgrund seiner Hautfarbe öffentlich diskriminiert und herabgesetzt zu haben. 

Der Anklagesteller wirft der Bar vor,  den Künstler aufgrund seiner Hautfarbe öffentlich diskriminiert und herabgesetzt zu haben. 

20min/Ela Çelik

Darum gehts

Das Konzert des österreichischen Musikers Mario Parizek in der Bar Gleis in Zürich wurde letzte Woche in letzter Minute abgesagt. Als Grund für dieses Vorgehen gab das «Gleis» an, dass sich einige Personen des Teams aufgrund des Problems der kulturellen Aneignung mit dem Auftritt nicht wohl fühlten. «Wir hatten und haben noch keine Haltung als Kollektiv zum Thema kulturelle Aneignung», erklärte das «Gleis» nach der Absage auf Facebook. «Auch wenn wir hinter dieser Entscheidung stehen, tut es uns leid, wenn wir dem Künstler seinen Auftritt verunmöglicht haben.» 

Wie 20 Minuten weiss, hat nun ein Mann* bei der Zürcher Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen das Lokal eingereicht. Er wirft den Verantwortlichen vor, den Künstler aufgrund seiner Hautfarbe öffentlich diskriminiert und herabgesetzt zu haben. Das Konzept der kulturellen Aneignung basiere auf der Ideologie der «Reinheit der Kulturen» und sei dadurch eine «zutiefst rassistische Ideologie». 

Wie die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft auf Anfrage bestätigt, ist eine entsprechende Anzeige eingegangen. «Der Inhalt der Anzeige und das weitere Vorgehen werden nun geprüft», sagt Sprecher Erich Wenzinger.

Strafverfahren auch gegen die Brasserie Lorraine

Auch gegen die Brasserie Lorraine ging wegen eines abgebrochenen Konzerts der Band Lauwarm eine Strafanzeige wegen Rassendiskriminierung ein. Die Junge SVP reichte diese Ende Juli ein. Wie am Dienstag bekannt wurde, läuft nun ein Strafverfahren der Berner Staatsanwaltschaft gegen eine unbekannte Täterschaft. Dies berichten die Today-Medien unter Berufung auf ein Schreiben, das der Redaktion vorliegt.

*Name der Redaktion bekannt

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