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Familiendrama in LörrachMann tötet eigenen Sohn und Freund der Exfrau

Vermutlich aus Eifersucht hat ein 59-Jähriger in Lörrach seinen Sohn sowie den Freund seiner Exfrau getötet und sich anschliessend selbst gerichtet. Die Frau kam schwer verletzt mit dem Leben davon.

Auf einem dieser Balkone nahm sich der Täter das Leben. (Bild: newspictures.ch/Kristoff Meller)

Auf einem dieser Balkone nahm sich der Täter das Leben. (Bild: newspictures.ch/Kristoff Meller)

Bei einem Beziehungsdrama in Lörrach (D) bei Basel sind in der Nacht auf Freitag drei Männer ums Leben gekommen. Die Exfrau des Täters wurde lebensgefährlich verletzt. Unter den Toten ist auch der mutmassliche Täter, wie die Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft Lörrach mitteilten.

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand sei davon auszugehen, dass ein 59-jähriger Mann zunächst seinen 19-jährigen Sohn tötete und sich danach zur Wohnung seiner Exfrau begab. Dort traf er deren neuen 34-jährigen Freund an und tötete auch ihn. Danach versuchte der Mann, seine 37-jährige Exfrau umzubringen. Als Motiv werden gemäss Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft Eifersucht und Hass angenommen.

Grausiger Fund

Schliesslich nahm sich der Mann auf dem Balkon der Wohnung selbst das Leben: Er legte sich eine Schlinge um den Hals und sprang in die Tiefe. Als die um 1.44 Uhr alarmierte Polizei bei dem Mehrfamilienhaus eintraf, stiess sie auf den Toten.

In der Wohnung fand die Polizei den toten Freund. Dann suchte sie nach dem Sohn und fand diesen tot in der Wohnung des Vaters. Der Lebensgefährte der Frau, ein Deutscher, und der Sohn wiesen laut den Ermittlungsbehörden massive Kopfverletzungen auf, verursacht «durch Einwirkung stumpfer Gewalt».

Die Polizei habe auch einen Gegenstand gefunden, mit dem die beiden Opfer möglicherweise erschlagen worden waren, hiess es auf Anfrage weiter. Dies müsse vorerst aber noch kriminaltechnisch und rechtsmedizinisch geprüft werden.

Die Frau hatte sich derweil zu einem Nachbarn geflüchtet. Sie wurde notärztlich versorgt, ins Spital gebracht und wegen ihrer lebensgefährlichen Verletzungen inzwischen in ein weiteres Spital verlegt.

Täter war schon früher im Gefängnis

Die Ehe der aus der Dominikanischen Republik stammenden Frau und des 59-jährigen Mannes, eines Deutschen, wurde laut den Behörden 2006 geschieden. Zuvor war der Mann bereits einmal gewalttätig geworden und hatte seine Frau 2005 vergewaltigt und mit heissem Öl überschüttet. Er wurde darauf zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, wurde später aber nicht mehr aktenkundig.

Dies ist bereits die zweite Bluttat innert Jahresfrist in der deutschen Kleinstadt. Erst im September 2010 waren bei einem Amoklauf vier Menschen ums Leben gekommen. Eine 41-jährige Frau tötete ihren Ehemann, den gemeinsamen Sohn sowie einen Krankenpfleger und kam dann in einem Schusswechsel mit der Polizei selbst zu Tode. Die Behörden gingen damals ebenfalls von einer Beziehungstat aus. (sda)

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