Luzern Das Opfer kam nicht zur Arbeit, sein Chef rief die Polizei
Ein 31-jähriger Afghane wurde tot in einer Wohnung gefunden. Er dürfte Opfer eines Verbrechens sein. Eine Person wurde unterdessen festgenommen.
- von
- Daniela Gigor
- Vanessa Federli
Polizeisprecher Christian Bertschi zum Tötungsdelikt
Darum gehts
In Luzern wurde eine Leiche in einer Wohnung gefunden.
Der verstorbene 31-Jährige wurde Opfer eines Tötungsdelikts.
Es konnte eine Person festgenommen werden.
An der Hauptstrasse in Reussbühl ist am Montag, 27. Juni die Leiche eines 31-jährigen Mannes in einer Wohnung aufgefunden worden, der am Wochenende zuvor einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein dürfte. Alarm geschlagen hatte der Chef des toten Mannes. Er rief die Polizei, weil der 31-Jährige nicht zur Arbeit erschienen war. «Anhand der vorhandenen Verletzungen des Mannes und der Situation vor Ort war rasch klar, dass es sich um ein Tötungsdelikt handeln dürfte», sagt Christian Bertschi, Mediensprecher der Luzerner Polizei auf Anfrage.
Durch die Spurensicherung und Befragungen im Umfeld des Opfers sei schnell klar gewesen, dass sich eine verdächtige Person in Frankreich befinden könnte. «Wir erhielten Hinweise, dass diese Person etwas mit dem Opfer zu tun haben könnte», sagt Bertschi weiter. Wie immer in solchen Fällen wurde in der Folge das Bundesamt für Polizei Fedpol mit ins Boot geholt. Bereits am vergangenen Freitag konnte der Mann in Frankreich festgenommen werden, der verdächtigt wird, den Afghanen umgebracht zu haben.
Mitbewohner kannten das Opfer nicht
Ob dieser Mann tatsächlich für das Tötungsdelikt verantwortlich ist und welche Motive der Tat zugrunde liegen, ist noch unbekannt und Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Laut Anwohnern soll das Opfer erstochen worden sein. Dies wollte die Luzerner Polizei auf Anfrage nicht bestätigen.
Laut Bertschi ist noch offen, ob der Tatverdächtige für Befragungen an die Schweiz ausgeliefert wird, oder ob ein Team der Luzerner Polizei den Mann in Frankreich befragen muss.
Beim Opfer handelt es sich um einen 31-jährigen Mann aus Afghanistan, der seit mehreren Jahren im Kanton Luzern gewohnt hatte. Beim Mann, der in Frankreich festgenommen wurde, soll es sich ebenfalls um einen Afghanen handeln. Soviel der Polizei bekannt ist, lebte das Opfer alleine in der Wohnung, in der er aufgefunden worden ist. Diese dürfte laut Anwohnern aber nicht auf den Namen des Opfer gemietet worden sein und er war im Haus auch unbekannt. Über die Beziehung zwischen dem Opfer und dem Verdächtigen, äusserte sich Bertschi nicht. Auch das Todesopfer war der Polizei bisher nicht bekannt.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen