Marine geht gegen Plünderer vor
Der peruanische Präsident Alan Garcia hat 200 Angehörige der Marine ins Erdbebengebiet geschickt, um die Überlebenden an Plünderungen zu hindern. Offiziell hat das Beben in Peru 486 Tote gefordert.
Fernsehbilder aus den zerstörten Ortschaften an der südlichen Pazifikküste zeigten verzweifelte Menschen, die auf der Suche nach Lebensmitteln Geschäfte überfielen und Lastwagen stoppten.
Präsident Alam Garcia rief die Bevölkerung zur Ruhe auf und sagte: «Niemand wird verhungern oder verdursten.» In etwa zehn Tagen werde sich die Situation normalisieren. Er räumte aber ein, dass der Wiederaufbau weitaus länger dauern werde.
Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Peru begannen Soldaten damit, Aluminiumsärge für die Beisetzung der mindestens 510 Toten zu verteilen. Auf dem Friedhof von Pisco bestatteten Angehörige den ganzen Tag über ihre Toten. Mit einer Zerstörung von 85 Prozent aller Häuser gehört die vor allem von Fischern bewohnte Kleinstadt zu den am schwersten betroffenen Ortschaften.
Schwierig gestaltete sich die Versorgung der Verletzten. Viele der insgesamt mindestens 1.500 Verletzten wurden in die Hauptstadt Lima geflogen. In Pisco behandelten Ärzte ihre Patienten auf einem Basketballfeld. Das bei dem Erdbeben beschädigte Krankenhaus wurde nur noch als Leichenhalle verwendet.
Inmitteln all der Zerstörung regte sich aber auch wieder neues Leben. In der Notklinik von Pisco brachte eine Frau einen Sohn zur Welt. Der Familienvater Jesus Boquillaza, dessen Haus zerstört wurde, sagte dem Fernsehsender Canal N: «Mein Sohn wird mir die Kraft geben weiterzumachen. Ich bin sehr glücklich, weil ich jetzt ein neues Leben habe und jemand, für den ich kämpfen muss.»
Immer noch erschütterten Nachbeben die Region. Seit dem Erdstoss vom Mittwoch zählten Seismologen mindestens 18 Erschütterungen mit einer Stärke von mehr als 5,0.
(dapd)