Strassenverkehr: 2022 mehr schwere Verkehrsunfälle 

Aktualisiert

Astra-Zahlen241 Tote – auf den Schweizer Strassen ist es gefährlicher geworden

Die Unfallstatistik 2022 zeigt, dass vor allem bei Nutzenden von E-Bikes und Autos die Zahl der getöteten und schwer verletzten Personen zugenommen hat. 

von
Justin Arber
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Im letzten Jahr verstarben 241 Menschen bei einem Verkehrsunfall, 4002 wurden schwer verletzt. 

Im letzten Jahr verstarben 241 Menschen bei einem Verkehrsunfall, 4002 wurden schwer verletzt. 

BRK News
46 Unfälle mit Töffs endeten im letzten Jahr tödlich. Die Zahl der Schwerverletzten liegt bei 1067.

46 Unfälle mit Töffs endeten im letzten Jahr tödlich. Die Zahl der Schwerverletzten liegt bei 1067.

20min/Matthias Spicher
Sowohl bei den langsamen als auch bei den schnellen E-Bikes weist die Altersklasse der 55-64-Jährigen die meisten Schwerverunfallten auf.

Sowohl bei den langsamen als auch bei den schnellen E-Bikes weist die Altersklasse der 55-64-Jährigen die meisten Schwerverunfallten auf.

IMAGO/Manfred Segerer

Darum gehts

  • Das Astra hat am Donnerstag die Unfallstatistik 2022 veröffentlicht.

  • Gesamthaft hat die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zugenommen.

  • Oft handelt es sich um Selbstunfälle. 

Das Astra teilt am Donnerstag mit, dass im letzten Jahr insgesamt 241 Menschen bei einem Verkehrsunfall getötet (Zunahme von 41 Menschen) und 4002 Menschen schwer verletzt (Zunahme von 69 Menschen) wurden.

«Der markante Anstieg getöteter und schwerverletzter Insassen von Autos im letzten Jahr verläuft entgegen dem langjährigen Trend rückläufiger Unfallzahlen», schreibt das Astra. Das Amt wolle deshalb nun eine umfassende Analyse zum Unfallgeschehen durchführen, um mögliche Ursachen für diese Entwicklung zu erkennen. Erste Resultate sollen im dritten Quartal 2023 vorliegen.

Autos und Töffs

 Im Jahr 2022 haben auf Schweizer Strassen 87 Insassen eines Autos ihr Leben verloren (+22 im Vergleich zu 2021). 768 Insassen wurden schwer verletzt (+ 30 im Vergleich zu 2021). Am häufigsten betroffen waren Menschen aus der Altersgruppe der 75-Jährigen oder älter. Zurückgegangen sind die Zahlen bei den 18- bis 24-Jährigen. Die Unfallstatistik des Astra zeigt, dass viele Selbstunfälle aufgrund der Einwirkung von Alkohol, Arzneimitteln oder anderen medizinischen Einflussfaktoren sowie Übermüdung oder Einschlafen passierten. 

46 Unfälle mit Töffs endeten im letzten Jahr tödlich. Die Zahl der Schwerverletzten liegt bei 1067. «Während jüngere Altersklassen bis 24 Jahre und ältere Altersklassen ab 55 Jahren einen Anstieg bei den Schwerverunfallten verzeichneten, sind die Schwerverunfallten in den mittleren Altersklassen zurückgegangen», schreibt das Astra. Als häufigste Unfallursachen gibt die Statistik Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit an. 

Velos

Abgenommen hat die Zahl der verunfallten Velofahrerinnen und -fahrer. Im vergangenen Jahr kamen 19 Personen auf einem Velo ums Leben (2021: 22 Getötete) und 769 Personen wurden schwer verletzt (2021: 819 Schwerverletzte).

Die am stärksten betroffene Altersklasse ist die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen. Als häufigste Ursachen nennt das Astra Schleuder- oder Selbstunfälle. Oft verursachten die Velofahrerinnen und –fahrer den Unfall selbst. 

E-Bikes und E-Trottinette

Die Unfälle mit E-Bikes haben zugenommen. 2022 wurden 23 Personen auf einem E-Bike getötet (2021: 17 Getötete) und 560 Personen wurden schwer verletzt (2021: 531 Schwerverletzte). Die meisten davon waren auf einem langsamen E-Bike unterwegs. 

Sowohl bei den langsamen als auch bei den schnellen E-Bikes weist die Altersklasse der 55-64-Jährigen die meisten Schwerverunfallten auf; in dieser Altersklasse sind die Schwerverunfallten auch am stärksten angestiegen.

Von den insgesamt 579 schwerverunfallten E-Bike-Lenkenden (vier Schwerverunfallte waren Mitfahrende) haben Dreiviertel den Unfall selbst verursacht. Die häufigsten Hauptursachen waren Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Fehlverhalten des E-Bike-Lenkenden und Einwirkung von Alkohol.

Auf einem E-Trottinett wurden im letzten Jahr drei Personen getötet (2021: keine Getöteten) und 114 Personen schwer verletzt (2021: 89 Schwerverletzte). Die meisten Opfer schwerer Unfälle waren in der Altersklasse 25-34 Jahre, gefolgt von der Altersklasse 35-44 Jahre. Die Mehrzahl der Unfälle wurde selbst verschuldet. Bei rund einem Drittel der Unfälle war gemäss dem Astra die Einwirkung von Alkohol die Hauptursache für den Unfall. 

Fussgängerinnen und Fussgänger

Im Jahr 2022 kamen 36 Fussgänger und Fussgängerinnen bei einem Verkehrsunfall ums Leben (37 Getötete im Jahr 2021). Davon verunglückten neun Personen auf einem Fussgängerstreifen (2021: 14 Getötete) und 27 Personen abseits eines Fussgängerstreifens (2021: 23 Getötete). Darüber hinaus wurden 445 Personen schwer verletzt (2021: 424 Schwerverletzte). 

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