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Drama am BergMarokkaner rettet Schweizerin das Leben

Von einer Lawine mitgerissen, musste eine Schweizerin mehr als eine Nacht lang auf dem höchsten Berg Nordafrikas ausharren. Wie sich Retter Omar Ait Ahmad zu ihr durchkämpfte.

von
oli
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Ohne den Bergführer Omar Ait Ahmad hätte es wohl niemand zur verunglückten Schweizerin geschafft.

Ohne den Bergführer Omar Ait Ahmad hätte es wohl niemand zur verunglückten Schweizerin geschafft.

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Mit Seilen stabilisierten er und drei Freunde die Frau.

Mit Seilen stabilisierten er und drei Freunde die Frau.

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Nach einer Nacht im Eis und einem siebenstündigen Abstieg wurde die Schweizerin ins Spital nach Marrakesch geflogen.

Nach einer Nacht im Eis und einem siebenstündigen Abstieg wurde die Schweizerin ins Spital nach Marrakesch geflogen.

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Ein Marokkaner hat auf dem höchsten Berg Nordafrikas einer Schweizerin wohl das Leben gerettet. Knapp 100 Meter unterhalb des Gipfels hörte der 25-jährige Ait Ahmad plötzlich eine Gruppe von Touristen schreien. «Ich sah, wie ein Paar von einer Lawine nach unten gerissen wurde», erzählt er der Zeitung «Morocco World News».

Mit einem Seil konnten die Bergsteiger den Mann retten. Die Frau war mehrere hundert Meter weiter nach unten gerutscht. «In der Nähe sah ich eine Gruppe von Spaniern, die das Gebiet erforschten», sagt Ahmad. Diese seien in Begleitung von zwei marokkanischen Polizisten gewesen. Mit diesen und einem Kollegen sei er 700 Meter abgestiegen. Doch der Lawinenkegel war noch immer nicht erreicht. «Weil wir keine Seile mehr hatten, konnten wir nicht weitergehen.»

Die ganze Nacht im Eis verbracht

Die beiden Polizisten seien umgekehrt und hätten auch ihn aufgefordert, die Rettung aufzugeben, da er sein eigenes Leben gefährden würde. Ahmad und sein Freund waren aber weiterhin fest entschlossen, die Schweizerin zu retten.

Dramatische Hilfsaktion: Die Rettung im Video

Nachdem die Verunglückte die ganze Nacht im Eis ausgeharrt hatte, brach Ahmad mit drei weiteren Männern morgens um vier Uhr auf. Erst am Abend um 21 Uhr gelang es ihnen, zu ihr vorzustossen.

Sieben Stunden bis zum Helikopter

«Jemand von uns sah als erstes nach, ob sie noch lebt», sagt Ahmad. Mit gebrochenem Knöchel habe sie vor Schmerzen geschrien. Mit Seilen haben die Männer das Bein stabilisiert und die Schweizerin den Berg hinunter getragen. Sieben Stunden habe es gedauert, bis sie einen Platz erreichten, auf dem ein Rettungshelikopter landen konnte.

Die Schweizerin sei ins Spital nach Marrakesch geflogen und dort operiert worden. Ein Video von der Rettung durch Omar Ait Ahmad verbreitet sich auf Social Media viral.

Der Toubkal ist der höchste Berg Nordafrikas und ein beliebtes Ziel von Bergsteigern in Marokko.

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